Fast hätte die TSG den Leverkusenern die erste Saisonniederlage zugefügt. Kapitän Baumann fordert solche Auftritte von seinen Hoffenheimern auch in den restlichen sieben Spielen.
Nicht das Ergebnis, aber das Auftreten der TSG 1899 Hoffenheim in Leverkusen will Torwart und Kapitän Oliver Baumann als Blaupause unbedingt mitnehmen in den Endspurt der Saison. "Dieses Spiel muss die Basis sein für die restlichen sieben Partien. Taktisch gut, der Einsatz hat gestimmt, wir haben alle gemeinsam gekämpft", sagte der 33-Jährige nach der Last-Minute-Niederlage (1:2) am Samstag beim nun seit 39 Pflichtspielen ungeschlagenen Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga.
Leistung macht den Hoffenheimern Mut
Am Ende fehlten den Kraichgauern "fünf, sechs Minuten, um das Spiel über die Zeit zu bringen", bilanzierte Baumann. "Das fordere ich ein, das muss uns trotz der Enttäuschung Mut machen. Mit dieser Einstellung kann man Spiele gewinnen. Heute ist es aber sehr bitter." Bis zur 88. Minute führte die TSG, ehe Nationalspieler Robert Andrich (88.) und Patrik Schick (90.+1) die Partie zugunsten des Fast-Meisters noch drehten.
Beier erzielt 13. Saisontor
Maximilian Beier hatte die Gäste in der 33. Minute in Führung gebracht. Es war bereits der 13. Saisontreffer des Senkrechtstarters, der zuletzt von Bundestrainer Julian Nagelsmann erstmals in den Kader der Nationalmannschaft berufen worden war. "Wir hatten gute Konterchancen und wenn wir den entscheidenden Pass besser spielen und im letzten Drittel konzentrierter sind, können wir auch noch das 2:0 machen", sagte der 21 Jahre alte Stürmer. Auch Baumann meinte: "Der Sieg wäre zwar glücklich gewesen, trotzdem wäre es möglich gewesen. Am Ende müssen wir die Konter aber auch besser ausspielen. Da wäre ein zweites Tor möglich gewesen."
Baumann parierte mehrfach glänzend
Der Keeper hatte in der 76. Minute einmal mehr seine ganze Klasse gezeigt. Zunächst parierte er den Abschluss von Schick aus fünf Metern überragend, den Nachschuss von Amine Adli hielt er dann mit einem weiteren Reflex. Nachdem die Leverkusener den Pfosten und die Latte getroffen hatten, hatte TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo nach eigener Aussage gedacht: "Vielleicht ist heute wirklich unser Tag, vielleicht hören sie auf, an sich zu glauben. Aber das tun sie nicht."
Vor der nächsten Partie am kommenden Sonntag (15:30 Uhr) gegen den FC Augsburg konnte auch der Hoffenheimer Coach zufrieden sein mit seinem Team. "Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gezeigt, in der wir eine gute Balance zwischen tiefem Verteidigen und eigenen Ballbesitzphasen hatten", lobte er. "Diese Leistung können wir mitnehmen. Wenn man so als Mannschaft zusammen kämpft, wird man viele Punkte holen."
TSG will Heimbilanz verbessern
Die brauchen die Hoffenheimer auch, wenn es noch was werden soll mit dem internationalen Geschäft. Gerade zu Hause hat die TSG noch was gut zu machen - bei 13 Auftritten im Sinsheimer Stadion gab es diese Saison bisher nur drei Siege. Wieder bauen können die Kraichgauer auf Grischa Prömel. Der Nationalspieler gab nach sechswöchiger Pause wegen einer Innenbandverletzung im Knie sein Comeback. Der Mittelfeldspieler fand die Niederlage "extrem enttäuschend, unfassbar bitter". Zugleich freute er sich über seine Einwechslung nach einer knappen Stunde: "Es fühlt sich natürlich gut an, wieder mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen. Es hat mir unglaublich gefehlt."