Rückschlag für die TSG Hoffenheim: Am 19. Bundesliga-Spieltag kamen die Kraichgauer vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Heidenheim nur zu einem 1:1 (1:1)-Remis. Dabei ließ die TSG vor allem im zweiten Durchgang zahlreiche Chancen ungenutzt.
Eren Dinkci (29. Minute) schoss den Gast aus Heidenheim nach einem blitzsauberen Konter in Führung. Andrej Kramaric glich für die Hoffenheimer mit einem Elfmeter nach Videobeweis (45.+7) aus. Trotz zahlreicher Chancen kam die TSG im zweiten Durchgang zu keinem weiteren Treffer, so dass es letztlich beim für die Gäste glücklichen 1:1-Unentschieden blieb.
Damit ist der FCH seit sechs Partien ungeschlagen. "Wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind", sagte Torschütze Dinkci nach dem Spiel am ARD-Mikrofon. "Gegen uns ist es nicht schön zu spielen. Wir kriegen es gerade gut hin." Die Kraichgauer hingegen haben aus den vergangenen fünf Spielen nur zwei Punkte geholt. "Es war viel mehr drin, wir haben viele Chancen gehabt, die wir nicht genutzt haben", ärgerte sich TSG-Spieler Anton Stach über die verpassten drei Punkte.
Hoffenheim mit mehr Ballbesitz
Hoffenheim startete mit drei Neuen im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Freiburg. John Anthony Brooks, Kevin Akpoguma sowie Grischa Prömel rückten für Ozan Kabak (Gelbsperre), Marius Bülter und Finn Ole Becker in die Anfangsformation. Der FCH indes baute auf die gleiche Startelf, die in der Vorwoche dem VfL Wolfsburg ein 1:1-Remis abgetrotzt hatte.
Die TSG übernahm von Beginn an das Kommando, hatte mehr Ballbesitz und Spielanteile, während die Gäste tief und kompakt standen, um nach Ballgewinnen schnell umschalten zu können. Chancen blieben bis zur 15. Minute allerdings Mangelware. Dann kam Hoffenheims Angreifer Wout Weghorst aus elf Metern zum Abschluss. Heidenheims Verteidiger Patrick Mainka blockte den Schuss, mit dem Abpraller scheiterte Anton Stach an FCH-Keeper Kevin Müller. Auf Seiten der Gäste vergab Dinkci nach Pass von Tim Kleindienst knapp (18.). Der Schuss des Stürmers ging ans Außennetz, nachdem Brooks noch den Fuß dazwischen bekam.
Dinkci bleibt vor Baumann eiskalt
Wenig später machte es Dinkci besser. Nach einem Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte konterte Heidenheim blitzschnell. Jan Schöppner schickte Dinkci gegen hoch aufgerückte Gastgeber auf die Reise, der Angreifer kreuzte von rechts nach innen und ließ TSG-Keeper Oliver Baumann mit seinem überlegten Abschluss keine Chance (29.).
Kramaric trifft in der siebten Minute der Nachspielzeit
Ein Wirkungstreffer - Hoffenheim zeigte sich beeindruckt, der FCH war nun die spielbestimmende Mannschaft und dem zweiten Treffer näher als die Gastgeber dem Ausgleich. Mehr als eine Halbchance durch einen geblockten Schuss von Kramaric (40.) hatten die Kraichgauer nicht - bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Dann gab es nach Videobeweis Elfmeter für die TSG, nachdem Heidenheims Benedikt Gimber den Ball mit dem Ellbogen berührt hatte. Im Kölner Keller wurde auf eine aktive Bewegung von Gimber entschieden - den fälligen Strafstoß schob Kramaric cool rechts unten zum 1:1 ein (45.+7). Mit diesem insgesamt leistungsgerechten Ergebnis ging es auch in die Pause.
Hoffenheim kommt stark aus der Pause
Die zweiten 45 Minuten begannen mit energischen Hausherren, die Heidenheim sofort in die Defensive drängten. TSG-Keeper Müller holte zunächst Hoffenheims Maximilian Beier den Ball gerade noch vom Fuß (46.), ehe Prömel knapp verzog (47.). Wiederum nur eine Minute später war es erneut Müller, der einen 18-Meter-Schuss von Grillitsch stark parierte (48.), genauso wie eine Minute später gegen Beier (49.). In der 53. Minute schoss wiederum Weghorst aus 16 Metern nur ganz knapp links vorbei.
Heidenheim kam in dieser Phase überhaupt nicht mehr zur Entlastung. So kritisierte Trainer Frank Schmidt nach dem Spiel auch seine Elf nach dem Spiel: "Mit den fünf, zehn Minuten nach der Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Da waren wir immer noch durcheinander von der Schlussphase in der ersten Halbzeit, wir waren nicht organisiert, nicht strukturiert."
Viele Chancen, aber keine Tore
Nach knapp einer Stunde beruhigte sich das Spiel dann wieder etwas. Die Hausherren nahmen jetzt auch mal etwas Tempo raus, machten aber trotzdem weiter Druck und kamen zu weiteren Gelegnehieten. Gegen Stach (62.) war erneut Müller zur Stelle. In der 67. Minute verzog Kramaric nur um wenige Zentimeter, in der 75. Minute Ihlas Bebou.
In der 84. Minute kam Heidenheim zum ersten gefährlichen Abschluss in der zweiten Halbzeit, Kevin Sessas Schuss wurde von Baumann entschärft. Eine Minute später dann ein altbekanntes Duell: Kramaric scheiterte an Müller (85.). Letztlich blieb es beim 1:1-Unentschieden, mit dem Heidenheim aufgrund des Spielverlaufs zufrieden sein kann, Hoffenheim ob des eigenen Chancenwuchers allerdings nicht.
Heidenheim zum dritten Mal 1:1 im neuen Jahr
Die TSG tritt durch das aus seiner Sicht enttäuschende Remis tabellarisch auf der Stelle. Die Kraichgauer liegen auf Rang acht mit 25 Punkten. Heidenheim ist nach seinem dritten 1:1 im neuen Jahr Zehnter mit 23 Zählern.
Für beide Teams geht es am kommenden Wochen mit anspruchsvollen Aufgaben weiter. Der 1. FC Heidenheim empfängt bereits am Freitagabend (02.02., 20:30 Uhr) Borussia Dortmund, während die TSG Hoffenheim am Sonntag (04.02.) beim VfL Wolfsburg ran muss.