Die Sieglos-Serie des 1. FC Heidenheim geht auch in der Conference League weiter. Der FCH "muss" in die Play-offs, viel Zeit zum Hadern bleibt aber nicht. Auf Vize-Kapitän Lennard Maloney verzichtet Frank Schmidt vorerst.
Nach dem 1:1 (1:0) gegen den FC St. Gallen schließt der 1. FC Heidenheim die Gruppenphase der Conference League als 16. ab. Mit einem Sieg wäre der FCH auf Platz acht eingelaufen und hätte das Achtelfinale direkt erreicht. Nun stehen zwei Extra-Spiele in den Play-offs Anfang Februar an. Dort trifft der Bundesligist auf den FC Kopenhagen, wie die Auslosung am Freitag ergab. Das Hinspiel findet am 13. Februar statt, das Rückspiel in Heidenheim steigt eine Woche später.
Es sindzwei Spiele, die sich der FCH gerne gespart hätte. Beim Sprung ins Achtelfinale hätte der Bundesligist im Europapokal erst wieder im März eingegriffen und hätte sich bis dahin auf den Kampf gegen den Abstieg konzentrieren können.
"Sehr ärgerlich, es war unser Ziel, das Spiel heute zu gewinnen. Das war mehr als möglich", sagte Trainer Frank Schmidt im SWR-Interview. "Aber es bringt nix. Jetzt brauchen wir uns nicht mehr aufregen, jetzt ist es vorbei."
St. Gallen bestraft Heidenheim
In der Tat boten sich dem FCH gegen die Schweizer mehr als genug Gelegenheiten, das Spiel nach dem Führungstreffer von Norman Theuerkauf (30. Minute) zu entscheiden. Doch dem Bundesligisten fehlte am Donnerstag die letzte Zielstrebigkeit. St. Gallen bestrafte das in der 77. Minute durch den Treffer von Jozo Stanic.
"Das macht wütend und sauer. Wir haben es nicht geschafft, diese Sieglos-Serie zu beenden", sagte Kapitän Patrick Mainka. Das letzte Mal als Sieger vom Feld gegangen ist der FCH am 7. November, beim Europapokalspiel bei Heart of Midlothian. Es folgten wettbewerbsübergreifend sieben Niederlagen mit insgesamt 24 Gegentoren.
Immerhin: Die Negativserie konnte gegen St. Gallen gestoppt werden. Und wie schon im Spiel gegen den VfB Stuttgart (1:3) legten die Heidenheimer gegen die Schweizer eine ordentliche Leistung hin. Nur das Ergebnis stimmte am Ende nicht.
FCH vor Kellerduell in Bochum
In der Bundesliga ist der letzte Sieg sogar noch deutlich länger her. Am 28. September hatte der FCH nach einer abgezockten Leistung mit 2:0 bei Mainz 05 gewonnen und anschließend von Platz sechs gegrüßt.
Seitdem ging es für das Schmidt-Team aber nach unten. Am Sonntag (22.12.2024) stehen die Heidenheimer vor einer entscheidenden Begegnung. Dann steht um 15:30 Uhr das Kellerduell beim Tabellenletzten VfL Bochum an (Liveticker und Audiostream auf sportschau.de). Höchste Zeit für den FCH, die Sieglos-Serie zu beenden, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen und den Anschluss an die Konkurrenz zu wahren.
Der Auftritt gegen St. Gallen macht Trainer Schmidt zumindest Mut, dass es mit einem Erfolg klappen kann. "Wir haben die Kontrolle gehabt, das können wir vielleicht mitnehmen. Wir hatten lange Zeit die Ruhe am Ball, um so einen Gegner zu bespielen", sagte der 50-Jährige. "Aber am Ende musst du das Ding durchziehen."
Maloney nicht berücksichtigt
In Bochum nicht mit dabei ist Lennard Maloney. Der defensive Mittelfeldmann hatte sich im Conference-League-Spiel bei Basaksehir Istanbul eine Kopfverletzung zugezogen und war gegen den VfB ausgefallen.
Für das Spiel gegen St. Gallen wäre der US-Amerikaner wieder eine Option gewesen - eigentlich. "Der ist fit, er hat auch wieder trainiert. Aber ich habe mich entschieden, ihn für gestern und am Sonntag nicht zu nominieren, weil er momentan nicht in der Verfassung ist, den vollen Fokus auf die sportliche Aufgabe zu haben. Das habe ich ihm im persönlichen Gespräch auch mitgeteilt", sagte Schmidt.
Hintergrund könnten mögliche Abwanderungsgedanken des Mittelfeldspielers sein. "Im Gesamtkontext spielt die Situation, wie es im Winter weitergeht, eine große Rolle", so Schmidt. Maloneys Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Der FCH brauche in Bochum aber ausnahmslos Spieler, die den "vollen Fokus auf die sportliche Situation" haben, sagte Schmidt.