Die TSG Hoffenheim erlebte im Heimspiel gegen Werder Bremen einen Traumstart und ging früh mit 3:0 in Führung. Eine Rote Karte brachte die Hausherren aber aus dem Konzept- und Pellegrino Matarazzo immer mehr in die Bredouille.
Pellegrino Matarazzo schimpfte noch kurz vor sich hin, dann klatschte er enttäuscht seine Assistenten auf der Bank ab. Für den Trainer und die TSG 1899 Hoffenheim hat sich die Lage nach einem vogelwilden Heimspiel gegen Werder Bremen weiter verschärft. Die kriselnden Kraichgauer verspielten zum Abschluss des fünften Bundesliga-Spieltages auch bedingt durch einen Platzverweis für Stanley Nsoki in der 18. Minute eine frühe 3:0-Führung und verloren am Ende mit 3:4 (3:3).
"Wir sind brutal gestartet", sagte TSG-Keeper Oliver Baumann nach der Partie im Sportschau-Interview, "dann kam der Knick mit der Roten Karte und wir waren von der Rolle". Danach sei es seinem Team in einem "kuriosen" Spiel schwer gefallen, immer stärker werdenden Bremern Paroli zu bieten.
Matarazzo: "Zu wenige Punkte für unseren Anspruch"
Damit verpasste die TSG auch in der Jubiläumspartie zum 125-jährigen Bestehen mit der vierten Liga-Niederlage in Serie einen Befreiungsschlag. In der Tabelle rutschte der Club mit drei Punkten aus fünf Spielen auf den Relegationsplatz 16 ab. "Der Tabellenplatz ist nicht so wichtig aktuell, aber die Punkte sind viel zu wenig für unseren Anspruch", sagte Hoffenheims Trainer Matarazzo. "Besonders heute" nach dem "überragenden" Start.
Vor dem ersten Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen Dynamo Kiew schwächelten die Hoffenheimer dabei vor allem in der Defensive. "Nach der Roten Karte kassieren wir die Gegentore viel zu früh", fand Matarazzo, "das ist schon bitter". Danach sei seine Mannschaft noch verunsicherter und instabiler geworden. "Und dann verlierst du das Spiel".
Furiose Anfangsminuten mit starkem Bülter
Bis zum Platzverweis für Nsoki wegen einer Notbremse hatte das Matarazzo-Team vor 26.018 Zuschauern in Sinsheim durch Tore von Bülter (5. und 8. Minute) und Adam Hlozek (12.) bereits mit 3:0 vorn gelegen. Julián Malatini (21.) und Stage (26. und 39.) brachten Werder noch vor der Pause wieder auf Augenhöhe. Erneut der Däne Stage (49.) sorgte gleich nach dem Wechsel für die erstmalige Führung der Bremer und gleichzeitig für den Endstand.
Wie geht es mit Matarazzo weiter?
Nach der erneuten Niederlage schauen in Hoffenheim alle darauf, wie es mit Pellegrino Matarazzo weitergeht. Denn er selbst weiß: "Der Trainer ist immer der Erste, der in Frage gestellt wird", sagte der 46-Jährige. So sei das Geschäft.
Von den Verantwortlichen bei der TSG Hoffenheim äußerte sich niemand über Matarazzos Situation. Übergangsmanager Frank Kramer hörte sich die Pressekonferenz an und verschwand dann wortlos.