Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Kader im Umbruch - Das ist der Stand der Dinge

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Autor/in
Michi Glang

Nach dem Klassenerhalt und dem verlorenen DFB-Pokalfinale wird der 1. FC Kaiserslautern mit viel neuem Personal in die Saison gehen. Was ist schon passiert und was könnte noch gehen?

Viel Zeit zum Durchschnaufen blieb FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen und Kaderplaner Enis Hajri nach dem 0:1 im Pokalfinale gegen Leverkusen nicht. Es galt eine Spielzeit aufzuarbeiten, in der die Roten Teufel nur knapp den Abstieg verhindert hatten und gleichzeitig bis ins Pokalfinale gestürmt waren.

Schon da war klar, dass sich der Kader verändern wird. Nun, einige Wochen später, sind bereits viele Entscheidungen gefallen. Mittelfeldspieler Filip Kaloc, der bislang von Barnik Ostrau ausgeliehen war, wurde für rund 400.000 Euro fest verpflichtet - die wohl wichtigste Personalie für die Pfälzer. Der Tscheche überzeugte als einziger Winterneuzugang auf ganzer Linie. Die vor einem halben Jahr ebenfalls ausgeliehenen Filip Stojilkovic (SV Darmstadt 98) und Ba-Muaka Simakala (Holstein Kiel) haben den FCK dagegen wieder verlassen.

FCK setzt bislang auf Defensive statt Offensive

Auffällig ist, dass bei den aktuellen Neuzugängen der Fokus bislang auf die Defensive gelegt wurde, während im Winter überwiegend offensive Akteure verpflichtet wurden. Mit Jannes Heuer kommt ein Innenverteidiger vom SC Paderborn, mit Florian Kleinhansl (VfL Osnabrück) und Erik Wekesser (1. FC Nürnberg) stoßen zwei Linksverteidiger zum Kader. Wobei der frühere Junioren-Nationalspieler Wekesser gelernter Offensivspieler ist und auch gerade wegen seiner Vielseitigkeit bei mehreren anderen Vereinen auf dem Zettel stand. Mit Mika Haas aus der eigenen zweiten Mannschaft und Neal Gibs (war an SGV Freiberg ausgeliehen) gibt es zwei weitere gelernte Linksverteidiger.

Die Postition ist eine der spannendsten im FCK-Kader, gilt es doch den wahrscheinlichen Abgang von Tymotheusz Puchacz zu kompensieren. Der Pole war von Union Berlin ausgeliehen und drückte mit seiner Dynamik und Erfahrung dem FCK-Spiel oft den Stempel auf. Eine feste Verpflichtung hätte für den FCK aber den finanziellen Rahmen gesprengt, zudem dürfte Puchacz eine Rückkehr in die Bundesliga anstreben. Gemeinsam mit Routinier Hendrick Zuck, dessen auslaufender Vertrag womöglich noch verlängert wird, werden sich nun Wekesser, Kleinhansl und Co. um die Nachfolge bewerben.

Luca Sirch kommt als flexibler Profi

Innenverteidiger Heuer und Leon Robinson (aus der eigenen zweiten Mannschaft) nehmen im Kader die Plätze ein, die nach den Abschieden von Kevin Kraus (bislang ohne neuen Klub) und Nikola Soldo (war vom 1. FC Köln ausgeliehen) frei geworden sind. Mit Luca Sirch (kommt von Lok Leipzig) könnte ein weiterer Neuzugang prinzipiell in der Innenverteidigung auflaufen. Doch der 25-Jährige wurde in seiner Zeit beim Regionalligisten zum defensiven Mittelfeldspieler umgeschult und könnte damit die Nachfolge von Julian Niehues antreten, der zum 1. FC Heidenheim wechselt.

Wenig Bewegung dürfte es noch auf der Torhüterposition geben. Julian Krahl ist die klare Nummer eins, dahinter stehen Avdo Spahic und Fabian Heck (rückt aus der eigenen U19 nach) bereit. Robin Himmelmann, im Winter nach dem Weggang von Andreas Luthe geholt, wird den FCK wieder verlassen.

Hercher und Zolinski verlassen Kaiserslautern

In der Offensive hat sich bislang nicht viel getan. Mit Lex-Tyger Lobinger (VfL Osnabrück) und Angelos Stavridis (FC 08 Homburg) kehren zwei Leihspieler zurück. Der 20-jährige Stavridis konnte mit vier Toren und drei Vorlagen in 27 Regionalliga-Spielen durchaus überzeugen, Lobinger war in Osnabrück Ergänzungsspieler und durfte erst am letzten Spieltag erstmals von Beginn an ran.

Mit Philipp Hercher (zum 1. FC Magdeburg) und Ben Zolinski werden zwei weitere arrivierte Spieler den Verein verlassen. Während Hercher zuletzt nur sporadisch zum Einsatz kam, blühte Zolinski unter Trainer Friedhelm Funkel in der Rückrunde auf. Ein neuer Vertrag für den 32-Jährigen sprang aber nicht mehr heraus. Anders sieht es bei Angreifer Daniel Hanslik aus. Der 27-Jährige spielte ebenfalls eine starke Rückrunde und verlängerte seinen Kontrakt bei den Roten Teufeln.

FCK: Marlon Ritter und Boris Tomiak begehrt

Und was passiert jetzt noch beim FCK? Zwei Stützen der vergangenen Jahre haben offenbar das Interesse anderer Klubs geweckt. Mittelfeldspieler Marlon Ritter soll beim Hamburger SV auf dem Zettel stehen. Für den 29-Jährigen wäre es noch einmal die Möglichkeit, einen mutmaßlich besser dotierten Vertrag bei einem Traditionsklub zu unterschreiben. Innenverteidiger Boris Tomiak ist derweil beim 1. FC Heidenheim im Gespräch und könnte sich auf der Ostalb seinen Traum von der Bundesliga erfüllen.

Als Neuzugänge werden dagegen gleich mehrere hochinteressante Akteure gehandelt. Mehrere Medien berichten über ein FCK-Interesse an Kervin Arriaga. Der 26-Jährige aus Honduras steht in der Major League Soccer bei Minnesota United unter Vertrag und kann im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung eingesetzt werden.

Zudem sollen die Roten Teufel zum Kreis der Interessenten an Christian Conteh vom VfL Osnabrück gehören. Der schnelle Rechtsaußen kann den VfL nach dem Abstieg aus der 2. Liga ablösefrei verlassen. Auf dem rechten Flügel wird Joshua Mees von Holstein Kiel als Neuzugang gehandelt. Der 28-Jährige erzielte in 13 Einsätzen für den Bundesliga-Aufsteiger ein Tor und bereite zwei weitere vor.

Welche Wünsche hat FCK-Trainer Markus Anfang?

Vieles ist schon passiert, vieles ist noch in der Schwebe. Klar ist, dass der neue Trainer Markus Anfang mit einem komplett neuen Kader in die Saison starten wird. Der 50-Jährige gilt als Coach mit offensiver Ausrichtung. Gut möglich, dass also noch etwas im Angriff passiert. Es wird noch dauern, bis Hengen und Hajri wieder zum Durchschnaufen kommen.

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Michi Glang