Waldliebe – Försterin Judith arbeitet im Westerwald

Stand
Autor/in
Megan Ehrmann
Onlinefassung
Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Eine junge Frau steht vor aufgestapeltem Holz.
„Der Traum war schon immer da, im Wald zu arbeiten und einen sinnvollen Beruf zu haben. Ich will nachhaltig was bewegen.“
Judith steht mit ihrem Tablett im Wald.
Judith ist Försterin. Seit einem Jahr leitet sie das Forstrevier Herdorf im Westerwald. Es ist 2.100 Hektar groß.
Blick auf das Forstrevier im Westerwald.
Es gibt viele Kahlflächen in Judiths Revier – ein großes Problem. Die deutschen Wälder sind durch den Borkenkäfer, die Trockenheit und den Klimawandel stark gefährdet.
Judith steht vor einem Zaun, in der Hand hält sie eine Spraydose.
„Ich bin sehr gerne im Wald, die Ruhe macht mich glücklich. Das ist schon ein sehr gesunder Job.“

Für Judith gibt es nichts Schöneres. Die 30-Jährige ist Försterin und leitet seit einem Jahr das Forstrevier Herdorf im Westerwald. Trotz vieler Hindernisse in ihrem Beruf will sie Mut machen und hat eine klare Botschaft:

„Man darf den Optimismus nicht verlieren!“

Der Klimawandel bedroht den Wald

Leichter gesagt als getan angesichts der Schäden, die Borkenkäfer, Trockenheit und Klimawandel bereits angerichtet haben. Judiths Revier ist groß, es umfasst 2.100 Hektar, die vielen Kahlflächen sind nicht zu übersehen. Sie sagt: „Wir müssen klimastabile Wälder wieder aufbauen, die auch, egal welche Situation jetzt kommt, daran angepasst sind oder sich anpassen können.“ Auch deshalb probiert sich Judith immer wieder an den verschiedensten Baumarten aus, wenn sie neue Bepflanzungen plant. Die Entscheidungen, die Judith als Försterin trifft, sind weitreichend: Sie bestimmt den Baumbestand, der mitunter mehrere Generationen lang steht. „Man bezeichnet uns ja oft als Architekten des Waldes“, sagt sie.

Dass sie mit ihrem Beruf nachhaltig etwas bewegen kann, reizt Judith besonders. Schon als Kind hatte sie Bilder davon im Kopf, was Förster und Försterinnen arbeiten und hat diesen Traum zum Beruf gemacht. Dabei war sie in ihrem Studium der Forstwirtschaft als Frau allerdings in der Unterzahl: „Ich glaube, da waren wir von 90 Leuten so ungefähr 12 Frauen. Aber, ob du ernst genommen wirst, hat für mich nichts damit zu tun, ob man Frau oder Mann ist.“

Egal, ob als Försterin in der Unterzahl oder nicht: Judith liebt ihren Job. Neben der Ruhe, die der Wald bietet, auch deshalb, weil sie so viel an der frischen Luft sein kann: „Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, dann hat man den Sport für den Tag eigentlich schon gemacht. Ich denke, wir haben auch einen sehr gesunden Job – also Vitamin D-Mangel kann uns nicht passieren.“

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