Benita aus Ulm ist Eventmanagerin und derzeit in Kurzarbeit. Sie will jetzt dort mit anpacken, wo sie gebraucht wird: in der Landwirtschaft. Das ist schön und hart zugleich.
Benita ist eigentlich Eventmanagerin in einer großen Veranstaltungs-Location. „Bis August findet bei uns nichts mehr statt!“ Wie viele andere Arbeitnehmer in der Veranstaltungsbranche musste sie in die Kurzarbeit gehen. „Mir war klar, dass ich jetzt mindestens vier bis fünf Monate nicht viel zu tun habe und ich hasse es, rumzusitzen. Ich habe mich gefragt, was ich die ganze Zeit machen soll und musste daran denken, dass viele zurzeit 150 Prozent arbeiten, zum Beispiel in Krankenhäusern oder im Einzelhandel.“
So kam Benita auf die Idee, in der Landwirtschaft zu helfen. Sie fragte auf dem Wochenmarkt einen Gemüsehändler von einem Bauernhof nach einem Job und bekam direkt eine Zusage. „Das Team ist super, wir haben eine familiäre Atmosphäre, wir essen zusammen Mittag und abends gibt es auch mal ein gemeinsames Bier. Wir bauen Salat, Mangold, Gurken und Rüben an. Da hat man ein wenig Abwechslung. Mir macht es Spaß, ich bin an der frischen Luft und muss nicht zu Hause sitzen,“ schwärmt sie.
Die Arbeit ist aber alles andere als ein Zuckerschlecken. „Wenn du es nicht gewohnt bist, willst du nach der Arbeit gar nicht mehr raus, selbst wenn eine Bar offen hätte. Das geht richtig an die Substanz. Jetzt kommt manchmal noch Hitze dazu, wenn es draußen 20 Grad sind, sind es im Gewächshaus gerne 25 und nach dem Gießen ist es richtig dampfig. Auf dem Feld hast du keinen Sonnenschirm, da bist du froh, wenn es wolkig ist.“
Reich wird man mit dem Knochenjob auch nicht. Als Erntehelfer*in verdient man meist Mindestlohn. Aber wegen des Geldes mache Benita den Job sowieso nicht, sie wolle lieber den Bauern helfen und ist froh, nicht rumsitzen zu müssen.
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