1.200 Seiten Handschrift: 95-Jähriger schreibt sein Leben auf

Stand
Autor/in
Frank Wiesner

Noch in der Corona-Pandemie fängt Helmut aus Heidenheim mit dem Schreiben an – und hört erst nach 1.200 Seiten wieder auf. Alles von Hand geschrieben.

Dann habe ich am Abend ganz einfach oftmals drei Stunden durchweg geschrieben. Und das ist gut gelaufen. Und immer tiefer kam ich hinein. Und dann hat es angefangen, Spaß zu machen.

1.200 Seiten und kein durchgestrichenes Wort

„Mein langes Leben im Fluss der Zeit” ist der Titel. Helmut ist 95 Jahre alt. Vor etwa fünf Jahren kam die Idee zum Buch auf. Das Manuskript entstand in den Lockdowns der Corona-Pandemie.

In seinem Manuskript, das mehrere Aktenordner füllt, findet man nicht ein einziges durchgestrichenes Wort. Helmut hat alles chronologisch aufgeschrieben, fein säuberlich. „Das liegt an meiner Ordnungsliebe. Ich kann das nicht leiden, durchgestrichene Sachen”, erzählt er stolz.

Helmut erzählt seine Geschichte ganz lebendig. Es ist die Geschichte eines vertriebenen Sudetendeutschen, wie es sie in ähnlicher Form tausendfach gibt. Also ein Leben mit vielen Stationen: Geboren 1929 im Riesengebirge, Soldat am Ende des Zweiten Weltkriegs, als Vertriebener nach Heidenheim gekommen, Familie gegründet mit seiner Klementine und 45 Jahre bei Siemens als Werkzeugmachermeister gearbeitet.

Nicht jeder bekommt sein Buch

Das Buch entstand für einen höchst exklusiven Leserkreis. Schließlich stehen auch persönliche Dinge in dem Buch. Daher: kein Verkauf. Zugang haben nur beste Freunde und natürlich die Familie.

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