Es ist das erste Mal, dass der Ravensburger Oberbürgermeister über diesen Vorfall im September 2018 vor einer Kamera spricht. Für SWR Heimat hat er eine Ausnahme gemacht. Und wir finden: Das muss auch erzählt werden.
„Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Auto, als mich mehrere aufgeregte Bürger angesprochen haben: ‚Herr Oberbürgermeister, da ist ein Mann mit einem Messer, es gibt Verletzte, Blut ist auf dem Boden, niemand ist da, um zu helfen.‘ Ich bin, ohne nachzudenken – aus dem Instinkt heraus – losgerannt. Um die Ecke bin ich dem Mann ins Messer gelaufen. Ich stand direkt vor ihm. Es war also keine bewusste oder überlegte Handlung, es geschah aus der Situation heraus.“
Handeln ohne zu zögern
„Die eigentliche Tat war da schon vorbei, nämlich die Verletzung von verschiedenen Personen in der Fußgängerzone von Ravensburg. Es war keine Zeit dafür, Gefühle zu entwickeln. Ich bin auf ihn zugegangen und habe gesagt: ‘Du legst jetzt das Messer hin’. Er hat mich erst nur angeschaut. Auf mich hat er einen verwirrten, desorientierten Eindruck gemacht; er hat erst gelächelt, ging ein, zwei Schritte auf mich zu, blieb aber stehen und legte das Messer schlussendlich auf den Boden.
Gleichzeitig habe ich gesehen, dass hinter ihm Verletzte auf dem Boden lagen, ein riesiger Tumult, es waren jede Menge Menschen links und rechts, ein belebter Tag, überall standen Leute mit den Handys und haben Fotos gemacht. Später stellte sich heraus, dass der Täter psychisch krank war.“
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