Tinder, Bumble, Lovoo & Co.: Kim Hoss über ihre toxischen Erfahrungen beim Online-Dating

Stand
Onlinefassung
Corinna Jähn
Porträt Corinna Jähn.
Autor/in
Matthias Müller

Die 36-jährige Kim aus Stuttgart spricht ganz offen über ihre Dating-App-Erfahrungen: Nach 44 Dates in 2 Jahren will Kim nicht mehr das Gefühl haben, Männern gefallen zu müssen.  

Was mache ich da eigentlich? Ich wische über Fotos von Menschen, die ich gar nicht kenne, die ich gar nicht in so kurzer Zeit begreifen kann. Und wische die einfach so weg und werde selbst auch weggewischt. Das hat sich wie ein Dating-App-Burn-out angefühlt.  

Kims Erfahrungen mit Dating-Apps 

Kim aus Stuttgart beschreibt sich als Künstlerin. Sie kritisiert die Gesellschaft und bezeichnet sich selbst als Feministin und Aktivistin. Im Internet spricht sie über Dinge, die sie beschäftigen. Dazu zählen auch ihre Dating-App-Erfahrungen. „Ich habe so viele Männer gedatet, die besoffen zum Date kamen und erst mal eine Stunde schlafen mussten. So habe ich das zwei Jahre durchgezogen”, erinnert sich Kim.  

Männern gefallen wollen? 

Sie hat angefangen, in ihrem Podcast darüber zu sprechen, dass ihr das Onlinedating nicht guttut: „Mir ging es gar nicht gut in der Zeit. Und ich habe gar nicht richtig gewusst, wer ich eigentlich bin.” Nach 44 Dates in zwei Jahren will Kim nicht mehr das Gefühl haben, Männern gefallen zu müssen. „Es gab eine Zeit, da habe ich mir jeden Tag die Beine rasiert, weil ich dachte, Männer mögen das, wenn Frauen rasierte Beine haben. Also muss ich das auch schön finden und muss mir deswegen jeden Tag die Beine glatt rasieren.“ 

Über sexuelle Übergriffe sprechen und das Tabu brechen

Kim aus Stuttgart erlebt oft sexuelle Belästigung. Deshalb hat sie mit Lise aus Pforzheim ein Projekt gestartet, mit dem sie sichtbar machen wollen, wie häufig sexualisierte Gewalt ist. 

Heute ist es normal, Single zu sein.

Kim hat einen neuen Umgang mit ihrem Singledasein gefunden. „Für mich ist alleinstehend sein kein Makel. Aber ich weiß, dass es z. B. für meine Oma ein großer Makel ist. Für sie ist es das Größte, dass ich bald endlich einen Mann finde. Jemand, der mich abends immer wieder daran erinnert, warum ich das alles mache. Ja, ich fühle mich oft einsam und allein und traurig deshalb. Aber will ich deswegen aufhören damit? Nee. Wenn dann mal jemand kommt, der sich abends mein Geschwafel auch noch anhören würde, dann herzlichen Glückwunsch”, erzählt sie lachend. 

SWR Porträt: Kim Hoss – Kampf gegen Bodyshaming 

Mehr über Kim und wie sie es geschafft hat, mit dem Onlinedating aufzuhören, erfährst du in der ARD-Mediathek unter „SWR Porträt”.

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Porträt Corinna Jähn.
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