“Wir fühlen uns nicht als Verbrecher, wenn wir hier bis 23 Uhr chillen.” Casaoui (24) ist Rapper und lebt in der Mainzer Hochhaus-Siedlung „Elsa“. Bei fast 5.000 Menschen, die hier auf engstem Raum zusammenwohnen, prallen Lebensstile und Ansichten direkt aufeinander.
Das kann für Konflikte sorgen im “Ghetto”, wie er die Siedlung nennt. “Die Leute haben Angst, ich würde die überfallen – das ist das Problem. Ich meine, wir haben selbst Familien hier, warum sollen wir hier jemand angreifen, das ist ja nicht unsere Absicht.”
Wenn er mit Kapuzenpulli und Jogginghose durch die Siedlung läuft, fühlt er sich missverstanden. Dabei hat er eine kriminelle Vergangenheit: Er war als Jugendlicher bei mehreren Überfällen dabei und saß drei Jahre im Gefängnis. Diese Zeit verarbeitet er jetzt in seiner Rapmusik:
“Nie mehr sehen, wie die Zelle schließt, viel zu jung wurde ich inhaftiert”, heißt es im Song “Paradies”. Die Inspiration für seine Texte kommt auch “von der Straße”, die ihn geprägt hat.
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