Larissa gilt mit ihrem Sehvermögen als blind. „Gesetzlich blind heißt für viele: blind, also schwarz sehen. Das ist so, wie man einen Blinden assoziiert. Dass für mich die fünf Prozent alles sind, dass immer noch Farben eine Rolle spielen, das darf man nicht vergessen.“
Als Larissa in Speyer auf die Welt kommt, ist ihr Sehvermögen bereits beeinträchtigt. Sie hat einen Gendefekt. Schon früh muss Larissa eine Brille tragen. Die Kinder hänseln und schlagen sie. Rückhalt bekommt sie von ihrer Mutter. Bereits im Kindergarten spürt sie, dass etwas nicht stimmt. „Ich bin nicht gerne in den Kindergarten gegangen. Ich hatte wenig Freunde. Wenn es ans Basteln oder ans Ausschneiden ging, gab es auch da Probleme. Ich konnte die Linien nicht sehen, wo ich ausschneiden sollte. Auf meine Bitte hin, dass man die dicker malen könnte, wurde damals nicht eingegangen“, sagt die 35-Jährige.
Larissa erfährt Mobbing und Ausgrenzung. Damals gibt ihr das Reiten Selbstvertrauen. Doch als sie eine Ausbildung als Erzieherin beginnt, stößt sie an ihre Grenzen und bricht diese ab. „Irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich habe dann die Ausbildung abgebrochen und habe zu meiner Familie und zu meinen Freunden gesagt:
Inzwischen hat Larissa, eine treue Begleiterin an ihrer Seite: Blindenführhund Ida. Die Labradorhündin gibt ihr Kraft und inspiriert sie zu ihrem eigenen Business: Larissa backt und verkauft Hundeleckerlis. „Mein größter Traum wäre, dass ich die Hunde-Keks-Bäckerei trägt und dass ich mir die ein oder andere Reitstunde dadurch leisten könnte.“
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