Corona-Notbetrieb in der Kita: Betreuung für Kinder von Ärzten, Pflegepersonal oder Feuerwehrleuten

Stand
Autor/in
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

Stephanie Gleich-Busch leitet die Kita in Mainz-Zahlbach. Normalerweise ist sie für die Betreuung von rund 150 Kindern verantwortlich, doch seit durch die Corona-Krise auf Notversorgung umgestellt wurde, wird nur noch ein kleiner Teil der Kinder versorgt.

„Die anderen Eltern sind alle sehr verständnisvoll, wenn ich ihnen sage, dass wir ihre Kinder nicht betreuen können. Ich hatte erst Sorge, dass das anders wird.“

Die Kita besuchen dürfen jetzt nur noch Kinder, deren Eltern „systemrelevante Berufe“ haben und sie nicht anderweitig versorgen können. In Mainz-Zahlbach sind das vor allem Bedienstete der Uniklinik. „Die Eltern sind berufsbedingt sehr nah an dem Virus dran. Deshalb müssen wir besondere Sicherheitsmaßnahmen erfüllen. Wir sind ständig mit dem Gesundheitsamt in Kontakt. Manche Kollegen gehören zu Risikogruppen, die dürfen jetzt auch nicht mehr arbeiten.“

Stephanies oberstes Gebot ist es, in diesen schweren Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren, und auch wenn die Erwachsenen angespannt sind, diese Sorgen nicht auf die Kleinen zu übertragen.

„Die Kinder sind sehr entspannt und unvoreingenommen, weil sie natürlich auch nicht so sehr verstehen, was gerade passiert. So gehen sie mit schwierigen Situationen anders um als Erwachsene und das ist gut so.“

Als Leiterin der Einrichtung muss Stephanie aufpassen, dass alle Maßnahmen eingehalten werden, dass die Kinder beim Essen genügend Abstand halten, dass sie beim Spielen in kleinen Gruppen separiert werden. Dazu muss sie auch ein offenes Ohr für die Unsicherheiten im Kollegium haben. Sie selbst findet das auch nicht einfach, doch weiß, dass man sich von Sorgen nicht aus der Bahn werfen lassen darf.

„Natürlich habe ich auch meine Zweifel und Ängste, aber in erster Instanz bin ich verantwortlich für viele Menschen. Da muss ich meine Ängste erst mal zurückstellen.“

Derzeit ist noch alles gut. Die Kita ist noch nicht überlastet, die Vorschriften können gut eingehalten werden. Doch schon bald könnte sich die Situation ändern. „Die große Welle erwarten wir noch und glauben, dass das vielleicht bis in den Mai reingeht. Aber genau weiß das keiner.“ Bis dahin wird in Zahlbach fleißig gespielt, gegessen und desinfiziert. „Die Kinder müssen so viel Normalität wie möglich erleben, damit sie keine Angst haben.“ 

Mehr Heimat

Zufallsbegegnung in Esslingen: Wie sich Ednaldo und Adina ineinander verliebt haben

Wir sind in Esslingen unterwegs. Uns fallen zwei Menschen auf, weil sie den gleichen Rucksack tragen. Sie halten Händchen, deshalb fragen wir nach ihrer Kennenlerngeschichte.  

Einstieg als Rettungsschwimmerin mit 65? Die heute 83-jährige Margarete nimmt immer noch an Wettkämpfen teil.

Das Training hat sich ausgezahlt: Margarete hat das Schwimmen erst spät für sich entdeckt und nimmt jetzt mit 83 Jahren immer noch erfolgreich bei Wettkämpfen der DLRG teil.