Vom Wirtschaftsingenieur zum Schreiner – sich handwerklich verwirklichen

Stand
Autor/in
Theresa Berwian
Alexander Winkler

Wenn ich morgens aufstehe, freue ich mich auf den Tag, weil ich den Sinn in meiner Arbeit als Schreiner sehe.

Mittlerweile hat Yannik seinen Traumberuf gefunden – wenn auch nur aus Zufall: Nach seinem Abitur hatte er erst Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Doch das hat ihn nicht glücklich gemacht. „Nach dem Studium habe ich nebenbei in einer Motorradwerkstatt gearbeitet. Da habe ich gemerkt, dass mir die körperliche Arbeit auch liegt“, sagt Yannik – und das Kreative habe ihm gefehlt.

Bei einem Sprachurlaub in Spanien heuert er spontan bei einem Bootsbauer an, der Boote aus Holz baut. Er weiß sofort: Das ist es! Zurück in Deutschland entscheidet er sich gegen seinen Bürojob und für das Handwerk – und macht die Ausbildung zum Schreiner.

„Das war definitiv die richtige Entscheidung. Ich erlebe tagtäglich so viel Spannendes, sodass ich es auf gar keinen Fall bereue“, sagt Yannik. Mittlerweile arbeitet er viel auf Baustellen, plant Möbel wie Schränke und Tische, oder verlegt Fußböden. Dabei nerven ihn am meisten die Sockelleisten, „weil man da immer auf den Knien sitzt und die Arbeit so fummelig ist, aber wenn man dann das fertige Zimmer sieht und die Reaktionen vom Kunden, dann ist man schon stolz.“

Nach seiner Meisterschule hat er mit einem Freund einen eigenen Betrieb gegründet. „Alleine hätte ich es viel schwerer. Wir ergänzen uns gut: Marius hat mehr Berufserfahrung und ich bringe das Wirtschaftliche von meinem Studium mit ein.“ Finanziell war es für ihn zwar erstmal ein Rückschritt vom Ingenieursgehalt über den Auszubildenden zur eigenen Schreinerei. Aber jetzt kann Yannik endlich das machen, was ihn glücklich macht.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen von “Zeig mir deinen Job“ entstanden. “Zeig mit deinen Job“ ist ein neues Podcast-Format des SWR.

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