Junger homosexueller Pfarrgemeinderatsvorsitzender

Stand
Autor/in
Christian Stracke
Onlinefassung
Anna Pöhler
Anna Pöhler
Junger Mann mit Brille steht in einer Kirche vor einem Holzkreuz.
Björn setzt sich für die Gleichstellung homosexueller Paare in der katholischen Kirche ein.
Junger Mann zündet in einer Kirche eine Kerze an.
Für einen Segnungsgottesdienst bereitet Björn die Kirche vor.
Gruppe von Menschen steht um einen Tisch und unterhält sich.
Auch andere Gemeindemitglieder engagieren sich mit Björn.

Wir wandern ja von einer Krise in die nächste. Und ich glaube, dass die Kirche auch da heute noch einen gewissen Stellenwert hat. Ich glaube, dass die Kirche heutzutage noch nicht überflüssig ist.

Björn engagiert sich in der katholischen Kirche, obwohl er homosexuell ist und das in der Kirche noch immer abgelehnt wird. Erst im vergangenen Dezember hat der Vatikan eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare möglich gemacht. Für Björn ein Schritt in die richtige Richtung:

Homosexuelle haben es ja jetzt nicht gerade leicht in der katholischen Kirche. Ich finde einfach, dass die Kirche auch da präsenter werden muss, zeigen muss, im Sinne der Nächstenliebe: Wir sind auch für euch da, ihr könnt kommen, ihr seid willkommen.

Seit seiner Kindheit ist Björn in der Kirche zu Hause, seine Mutter war Küsterin. Er geht zur Kommunion und wird anschließend Messdiener. Heute möchte er als Ratsvorsitzender frischen Wind in seine Gemeinde bringen. Sein erstes Projekt: Die Kirchen Bendorf-Sayn bekommt eine Social-Media-Präsenz: „Es wird viel in Schaukästen und Pfarrbriefen berichtet. Aber besonders, wenn man junge Menschen erreichen will, ist es essenziell, auf Social Media aktiv zu sein. Und das kam direkt gut an.“

Björn ist es aber vor allem wichtig, die Stellung queerer Menschen zu verbessern, deswegen organisiert er jetzt die Segnungsgottesdienste. Gleich beim ersten gab es einen vollen Erfolg: 20 gleichgeschlechtliche oder unverheiratete Paare lassen sich segnen. „Für uns ein Riesenerfolg!“ Björn will unbedingt weitermachen, denn aufzugeben oder auszutreten kommt für ihn nicht infrage.

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