Ursula und Fredi sind seit 80 Jahren verheiratet. Sie feiern Eichenhochzeit.

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Wir haben es halt immer versucht und das ist uns geglückt. Auch wenn es manchmal schwer war.

Ursula und Fredi lernen sich als Arbeitskollegen im Osten Berlins kennen. „Sie wohnte aber noch bei ihren Großeltern in Frankfurt an der Oder und einmal dann, ich weiß nicht, wie das kam, habe ich gesagt: ‚Ach, ich begleite dich zum Bahnhof‘“, erzählt Fredi. Davon war Ursula zunächst nicht begeistert. „Ich wollte wirklich nicht, dass er schon mitkommt. Das war mir viel zu früh.“ Doch er kann sie von sich überzeugen und schließlich heiraten sie.

Doch das Glück der beiden hält nicht lange. Kurz vor Kriegsende 1945 wird Fredi, der gerade erst Vater geworden ist, eingezogen und kommt in Kriegsgefangenschaft. „Ich bin dann erst gegen Abend gefahren und der Bahnhof war leer. Und dann standen wir beide da und mussten uns verabschieden.“ Ein halbes Jahr weiß Ursula nicht, ob er noch lebt.  

An Weihnachten steht er plötzlich vor der Tür

Ursula kann sich noch ganz genau daran erinnern: „Meine Mutter hat die Tür aufgemacht und geschrien: ‚Der Fredi!‘ Dann war natürlich der Jubel groß. Und dann kam ihm sein Kind schon entgegengelaufen.“ Es vergehen viele schöne Jahre.

Später in der DDR sehen sie keine Zukunft für sich und ihre junge Familie. „Es war eine Hungerzeit, die wir da erlebt haben“, erinnert sich Ursula. „Er hatte manchmal zu wenig Brot auf der Arbeit und wir sind hungrig ins Bett gegangen.“ Auch Fredi ist schnell klar: „Dass meine Kinder in diesem Staat arbeiten sollen, das konnte ich nicht zulassen. Und ich habe so lange gegrübelt, bis ich einen Weg gefunden habe, wie wir hier rauskommen.“ Ihnen gelingt schließlich die Flucht in den Westen.

So lange wie Ursula und Fredi ist niemand in Deutschland verheiratet. Die beiden feiern 80 Jahre Ehe und kommen zusammen auf 200 Jahre – Und ihre Liebe hält noch immer an. Fredi meint: „Ich kann nur raten: Immer den aufrechten Weg gehen und versuchen, weiterzukommen. Oft ist es Intuition, die einen leitet.“

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SWR