Marisas Sohn Kaio hatte einen Badeunfall, seitdem liegt er im Wachkoma. Die Familie aus Nordheim kämpft für bessere Versorgung.
Wenn sich alles ändert
2019 verunglückt Marisas Sohn Kaio im Freibad und ertrinkt. „Er wurde vermutlich von spielenden Kindern unbemerkt vom Beckenrand geschubst. Erst dachten alle, er spielt toter Mann“, erzählt sie. Minuten später wird Kaio aus dem Wasser gezogen und reanimiert. Seitdem liegt der heute 7jährige im Wachkoma.
Anfangs war unklar, ob er überlebt. Nach drei Wochen Intensivstation wird Kaio in eine Reha verlegt, wo die Ärzte ihn aufgeben. „Sie sagten, er würde an Organversagen sterben. Also kam er ins Hospiz. Ich habe das nie geglaubt.“, sagt Marisa. Sie holt eine zweite Meinung ein und es stellt sich heraus, dass die Organe in Ordnung sind. „Bis ein Pflegedienst organisiert war, durfte Kaio in eine neurologische Kinderklinik. Knapp 1 Jahr nach dem Unfall war er wieder daheim.“
Ein pflegendes Elternteil werden
Von da an hat sich der Familienalltag komplett gedreht. Die Erzieherin ist jetzt pflegende Mutter. „Der Pflegebedarf ist wie bei einem neugeborenen Säugling. Anfangs kam die Pflegekraft auch tagsüber zu uns, heute nur noch nachts.“
Aufgrund des akuten Pflegenotstands übernimmt Marisa oft auch diese Schicht. „Ich liege dann neben Kaio mit Wecker am Boden auf einer Matratze.“
Auch wenn Ärzte kaum Hoffnung sehen und es an Unterstützung fehlt, gibt Marisa ihren Sohn nicht auf. „Ich weiß, Kaio wird gesund. Doch er braucht Förderung. Wie soll man aufwachen, wenn man nur im Bett liegt?“
Integration selber machen
Sie tut alles, damit Kaio am normalen Leben teilhaben kann, organisiert die Rückkehr in seine Kindergartengruppe und dass er heute die Regelschule besuchen kann.
„Ich kann nicht aufhören zu kämpfen, weil ich sehe, dass er Fortschritte macht. Es ist sicher noch alles da. Die Leitung verläuft nur nicht gerade, da ist ein großes Durcheinander und jetzt müssen wir die Kabel wieder sortieren, am besten ohne Umleitung.“
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