Sebastian aus Freiburg ist Strafverteidiger. Er vertritt Leute vor Gericht, die in Konflikt mit dem Gesetz geraten sind und zum Beispiel betrogen, gestohlen oder andere getötet haben. Er erzählt, dass er seinen Job aus tiefster Überzeugung mache.
Der Job: Strafverteidiger
Seit 1996 ist Sebastian Fachanwalt für Strafrecht. „Ich mache diese Arbeit aus tiefer Überzeugung. Das ist genau die Arbeit, die ich immer machen wollte, die ich gerne mache und hoffentlich gut mache. Als junger Mann mit langen Haaren und dem passenden Auto dazu, wurde ich regelmäßig in Polizeikontrollen rausgezogen. Immer unter Verdacht, verdächtig zu sein. Da habe ich gemerkt, welche Macht vom Staat ausgeht. Aus dem Gefühl der Machtlosigkeit ist damals der Wunsch entstanden, Verteidiger zu werden.”
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Was ist Gerechtigkeit?
Als Strafverteidiger agiere er in einem Spannungsfeld zwischen seinem Leben als Bürger und dem als Strafverteidiger. „Der Bürger Sebastian ist im Gerichtssaal draußen. Da spielt es keine Rolle, ob ich denke, eigentlich hätte der eine höhere Strafe verdient. Als Strafverteidiger darf ich mir diese Erwägungen nicht erlauben und tue das auch nicht, denn da ist der Auftrag klar: Ich muss alles tun, um den Mandanten bestmöglich zu verteidigen. Die angemessene Strafe ist dann die bestmögliche, die ich erreichen kann.”
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Sebastian ist Fan des Grundgesetzes und der Demokratie
Der gebürtige Stuttgarter hat schon viele Menschen verteidigt, auch mutmaßliche Betrüger oder Mörder. Doch Sebastian zieht bei der Auswahl der Fälle eine klare Grenze: „Ich werde grundsätzlich keine Verfahren aus dem rechten Spektrum übernehmen. In dem Moment, wo ich es mit Menschen zu tun habe, die die Grundwerte, die für mich tragend sind, infrage stellen oder sogar bekämpfen, bin ich raus. Also Dinge wie die parlamentarische Demokratie, das Gewaltmonopol des Staates etc. Einfach ein Blick in die Verfassung: Unser wunderbares Grundgesetz bietet aus meiner Sicht eine tolle Grundlage dafür, wofür die Bundesrepublik steht. Und ich kann nur sagen, wir können auf das Grundgesetz stolz sein. Wie weit das dann später umgesetzt wird, ist was anderes.”
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