Blindenassistenz: Gabriele Deiler will, dass Nina ein ganz normales Studentenleben führen kann

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Autor/in
Lucretia Gather
Mittelalte Frau lacht gemeinsam mit junger blinden Frau
Gabriele Deiler begleitet die blinde Studentin Nina bei ihrem Studium an der Uni Mainz.
Mittelalte Frau Frau mit kurzen, blonden Haaren
„Ich bin ihr Blindenhund.“

„Ich wünsche mir für Nina, dass sie ein super ausgefülltes Leben hat und alles rockt.“

Deshalb begleitet Gabriele Deiler die blinde Studentin Nina durch ihr Studium. Mehrmals die Woche gehen die beiden zusammen an die Uni in Mainz. Dort studiert die 21-Jährige Erziehungswissenschaft im 6. Semester.

Sich auf dem trubeligen Campus zu bewegen, Gebäude und Räume zu finden, wäre für Nina allein kaum möglich. Ein Blindenleitsystem gibt es nur punktuell. Deshalb ist sie auf Gabriele angewiesen, die ihr bei der Orientierung, in der Mensa und in der Bibliothek hilft.

„Ich bin ihr Blindenhund.“

Aber sie ist mehr als das. Sie unterstützt Nina auch bei Dingen, an die man als Sehender nicht direkt denkt: "Ich beschreibe ihr, was sie nicht sehen kann und gehe für sie auf Menschen zu." In Vorlesungen erzählt Gabriele Nina, was gerade passiert, warum gerade gelacht wird, wer reinkommt, wo die Leute sitzen und wie sie aussehen. Und sie macht Nina mit den anderen bekannt, nimmt Kontakt zum Prof auf und stellt Nina den Kommilitonen vor. "Nina wird anders nicht wahrgenommen. Wir haben das die ersten drei Semester so erlebt, dass wir ignoriert wurden. Deshalb bin ich ihr Door-Opener."

"Ich will, dass Nina ein möglichst normales Studentenleben hat. Dass sie Kontakte knüpfen kann und Leute kennenlernt. Das kann sie nicht so leicht, weil sie nichts sehen kann."

Gabriele wünscht sich, dass Nina Spaß haben und feiern kann, wie andere Studierende auch. Die beiden verstehen sich ohne Worte, sagt Gabriele. Und sie verbindet inzwischen eine enge Freundschaft. „Ich bin froh, dass ich Teil von Ninas Leben bin.“

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