Bodybuilding und Frauenbild: Lena will mit ihren Muskeln weiblich sein

Stand
Autor/in
Vera Weber
Onlinefassung
Corinna Jähn

Lena ist Profi-Bodybuilderin und ihr großer Traum ist die Qualifikation für den Mr. Olympia in Las Vegas. Für ihren großen Traum geht sie weit über ihre körperlichen Grenzen hinaus.

Ich würde schon sagen, dass ich mich heute schön finde, wie ich bin, auch wenn ich vielleicht vor vier Jahren gesagt hätte: Oh Gott, ich möchte niemals so aussehen.

Muskeln und Schönheitsideal

Früher hatte Lena Probleme mit ihrem Körper: „Ich habe mich nie so richtig frei gefühlt, nie so wirklich das Gefühl gehabt, ich kann jetzt sein, wer ich bin.” Obwohl sie jetzt mehr Kritik für ihr Äußeres bekommt, findet sie sich heute schön, erklärt sie. „Ich habe keine Muskeln, weil ich sage, ich möchte gegen das Frauenbild demonstrieren, das es gibt, sondern es geht darum, den Körper so zu gestalten, wie man es selbst gerne möchte. Und genau das macht im Bodybuilding so viel Spaß – dass man sich komplett verwandeln kann.”

Mehr als „nur” Sport

Lena hat 2018 beschlossen, Bodybuilderin zu werden. 2021 hat sie es aus dem Amateurbereich geschafft und ist jetzt Profi-Bodybuilderin. Der Alltag von Lena ist straff getaktet. In der Aufbauphase isst und trainiert Lena sehr viel, dann beginnt monatelang Diät. Lena muss dafür einen knallharten Ernährungs- und Trainingsplan einhalten und auch das Mindset spielt eine wichtige Rolle: „Mich befriedigt inzwischen auch ein Training nicht mehr, was nicht an die Grenzen geht.” Lena hat gewisse Vorstellungen vom Aussehen und daran arbeitet sie explizit. Dazu muss sie ihren Körper über seine Grenzen hinaus trainieren.

Kampf um den Mr. Olympia

Ihr größter Traum ist die Qualifikation für den Mr. Olympia in Las Vegas. Der Mr. Olympia ist die Olympiade im Bodybuilding. Arnold Schwarzenegger wurde durch seine mehrfachen Mr. Olympia-Siege weltweit zur Ikone. Für eine Qualifikation muss sich Lena in der eigenen internationalen Klasse unter Beweis stellen. In Europa gibt es dafür nur eine Handvoll Wettkämpfe. Für diesen Traum arbeitet Lena hart und geht an ihre Grenzen: „Es geht wirklich darum, den Körper als Kunstwerk zu sehen in dem Moment. Es ist einfach nur unser Arbeitswerkzeug irgendwo.”

Vom Kfz-Mechatroniker zum Tagesvater: „Ich hatte den Eindruck, dass ich am Anfang belächelt wurde.”

Saky aus Göppingen-Bartenbach arbeitete bisher als Kfz-Mechatroniker. 2019 entscheidet er in seiner Elternzeit seinen Traum zu verwirklichen – neuer Job: Tagesvater.

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Corinna Jähn