Kindertagespflege: Mehr als Babysitting
Der dreifache Vater Saky hat 2019 seinen Job als Kfz-Mechatroniker an den Nagel gehängt und arbeitet heute als Tagesvater. Er ist auf Kinder bis drei Jahre spezialisiert und betreut täglich 5 Kinder: „Ich mache das, was jede Mama und jeder Papa jeden Tag mit seinen eigenen Kindern macht. Nur eben mit einem anderen Bewusstsein: Ich mache die Dinge, die man sonst intuitiv als Elternteil macht, ganz gezielt.” Dazu kommt: „Als Kindertagespflege hat man auch einen Erziehungs- und Bildungsauftrag.”
Vom Kfz-Mechatroniker zum Tagesvater
Saky wächst mit seiner Mutter und seinem Großvater auf und arbeitet zunächst als Kfz-Mechatroniker: „Ich war im Familienbetrieb tätig. Der ist in Griechenland und ich habe da eine Zeit lang gelebt. Es hat mir dann schnell keinen Spaß mehr gemacht. Ich habe für mich entschieden, dass ich gehen möchte. So bin ich wieder zurück nach Deutschland gekommen.” Als seine Lebenspartnerin mit ihrem gemeinsamen Sohn schwanger ist, nutzt Saky seine Elternzeit, um die Qualifizierungskurse als Tagespflegeperson zu machen. „Ich bin in den Tagesmütterverein rein gestiefelt und habe gesagt: Hallo, ich bin Saky, ich möchte Tagesmutter werden”, erinnert er sich lachend.
Quereinstieg in der Kinderbetreuung
Doch der Anfang ist nicht leicht: „Ich hatte den Eindruck, dass ich belächelt werde. Aber auch das hat sich schnell gewandelt. In den Kursen hat man sich besser kennengelernt und die ganze Skepsis der anderen Kursteilnehmerinnen war dann weg. Mittlerweile sind die Teilnehmerinnen, die die größte Skepsis hatten, meine größten Befürworter. Und stehen hinter mir – auch heute noch.” Auch seine Familie und Freunde stehen mittlerweile hinter ihm: „Jetzt finden sie es toll. Als sie gesehen haben, wie gut es mir geht, wie ich aufgeblüht bin und dass ich auch erfolgreich bin – da wurde aus Skepsis Anerkennung.”
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