Die von der Regierung eingesetzte Kommission empfiehlt, die Rechte in der reproduktiven Selbstbestimmung zu stärken. Dazu gehört, dass Abtreibungen, Eizellspende und Leihmutterschaft erlaubt sein könnten.
Da aber alle drei Verfahren zum Teil große Risiken birgen, dürfen alle Verfahren nur unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden, sagen die Experten und Expertinnen.
Eizellspende und Leihmutterschaft
Die schon lange in Deutschland erlaubte künstliche Befruchtung (In-vitro-Fertilisation), die Eizellspende und Leihmutterschaft sind sehr ähnliche Verfahren. Bei allen werden einer Frau Eizellen entnommen und im Labor künstlich befruchtet. Nach einigen Tagen werden ein oder mehrere der entstandenen Embryonen ausgewählt und in die Gebärmutter der Frau eingesetzt, die das Kind austragen soll.
Unterschied zwischen künstlicher Befruchtung, Eizellspende und künstlicher Befruchtung
Bei der künstlichen Befruchtung ist das dieselbe Frau, von der die Eizelle stammt. Bei der Eizellspende hingegen, stammt die Eizelle von einer Spenderin und die werdende Mutter trägt das Kind aus. Bei einer Leihmutterschaft trägt eine andere Frau das Kind für die Mutter aus.
Spenderin und Empfängerin müssen "matchen"
Für eine erfolgreiche Eizellspende müssen Spenderin und Empfängerin zusammenpassen. Beim sogenannten Matching wird geprüft, ob Blutgruppe und bestimmte genetische Merkmale zueinanderpassen.
In der Regel wird auch darauf geachtet, dass sich Spenderin und Empfängerin ähnlich sehen. So soll später nicht auf den ersten Blick sichtbar sein, dass Mutter und Kind nicht genetisch verwandt sind. Die Eltern können dann selbst entscheiden, ob und wann sie dem Kind eröffnen, dass es mit Hilfe einer Eizellspende gezeugt wurde.
In den USA können sich Eltern Fotos von möglichen Spenderinnen anschauen und sich eine Spenderin aussuchen und sogar kennenlernen. In Spanien und Tschechien dagegen ist die Spende strikt anonym.
Um die Chancen einer erfolgreichen Eizellentnahme und Befruchtung zu steigern sind sowohl für das Entnehmen der Eizellen als auch für das Einsetzen der Embryonen bestimmte Behandlungen nötig.
Zyklen von Spenderin und Empfängerin müssen synchronisiert werden
Damit die Empfängerin der befruchteten Eizelle zur richtigen Zeit bereit für das Einsetzen ist, müssen die Zyklen von Spenderin und Empfängerin synchronisiert werden. Da mehrere Eizellen der Spenderin entnommen werden, muss sie hormonell stimuliert werden, um mehr als eine Eizelle gleichzeitig reifen zu lassen.
Behandlungen können Nebenwirkungen haben
Bei der Stimulation kann es zu Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und Spannungsgefühlen im Bauch kommen. Im schlimmsten Fall kommt es zur sogenannten Überstimulation mit starken Schmerzen, Übelkeit und Atemnot. Der Zustand kann lebensbedrohlich werden und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden. Bei der Entnahme der Eizellen, kann es zu Verletzungen und Infektionen, im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit kommen. Insgesamt werden die Risiken aber als gering eingeschätzt.
Bei der Leihmutterschaft stammt die Eizelle meist von der Leihmutter selbst, die dann mit dem Sperma des Wunschvaters befruchtet wird. Im Prinzip also das gleiche Verfahren wie bei einer künstlichen Befruchtung. Es kann aber zu psychologischen Problemen kommen, wenn die Frau nach der Geburt das Kind abgeben muss. Es gab auch Fälle bei denen ein behindertes Kind zur Welt kam, das von den Wunscheltern abgelehnt wurde.