Neue Funktionen
In einem Youtube-Livestream stellte das Unternehmen Open-AI vor Kurzem die neuste Version seiner Künstlichen Intelligenz vor: GPT-4. Das Sprachmodell hat einige neue Funktionen. Die KI kann jetzt zum Beispiel mit viel längeren Texten umgehen, bis etwa 25.000 Wörter – und kann auch so viele ausgeben.
In der Präsentation fütterte einer der Open-AI-Gründer, Greg Brockman, die KI mit 16 Seiten Steuergesetzen, um dann ein sehr spezielles Steuer-Szenario eines verheirateten Pärchens zu lösen. GPT-4 spuckte am Ende nicht nur den zu zahlenden Steuerbetrag aus, sondern wies auch auf die betreffenden Paragrafen hin. Und: Im Gegensatz zu GPT-3 kann die KI jetzt auch Bilder erkennen und beschreiben.
KI kann Humor identifizieren
Unter anderem die Bilderkennungsfunktion wurde im Stream vorgestellt. Die KI erkennt einzelne Sachen auf Fotos und übersetzt diese dann in Sprache. Danach kann sie dann damit umgehen, wie sie sonst auch mit Sprache umgeht. Und auch abstraktere Dinge, wie zum Beispiel Humor, erkennt die KI: In der Vorführung beschreibt GPT-4 etwa, warum ein Comic lustig ist.
In dem Livestream „zeigte“ Brockman der KI ein Comic von einem Eichhörnchen, das eine Nuss fotografiert und fragte: Was ist daran lustig? „Eichhörnchen würden Nüsse eigentlich essen, anstatt sie zu fotografieren“, antwortete die KI, „und solche menschlichen Verhaltensweisen erwarten wir nicht von ihnen“.
GPT-4 bald auch für die kostenlose Version?
Nutzerinnen und Nutzern der Bezahlversion von Chat-GPT soll GPT-4 bereits zur Verfügung stehen, allerdings noch ohne die Bilderkennung. Und: Open-AI gibt an, dass sie es sich vorbehalten, den Zugang zu beschränken, sollte es zu überlaufen sein. Wann auch die kostenlose Version von Chat-GPT damit ausgestattet wird, ist unklar.
Microsoft bestätigte zudem, dass GPT-4 bereits in die neue Bing-Suchmaschine eingebaut ist, die sich allerdings noch in der Testphase befindet und nicht öffentlich zugänglich ist.
Auch neue KI nicht fehlerlos
Auch GPT-4 leidet noch unter „Halluzinationen“. So nennt man das, wenn eine Sprach-KI Inhalte erfindet und als Fakten darstellt. Das kennt man schon von GPT-3 und Chat-GPT. Und auch bei GPT-4 kommt das noch vor, ohne dass das irgendwie erkenntlich gemacht wird – deshalb ist im Umgang mit Chatbots immer Vorsicht geboten.