Langer Prozess: Einstellung zum Essen ändern
Wenn ich aufhören will zu rauchen oder Alkohol zu trinken, ist klar, was zu tun ist: Ich rauche keine Zigarette und trinke keinen Alkohol mehr. Aber ich kann halt nicht aufhören zu essen. Das heißt, ich muss immer ganz kontrolliert essen. Das fällt vielen Menschen schwer. Und immer nur zu denken "ich darf dies nicht" und "ich darf das nicht" – das hält man auf Dauer nicht durch.
Man muss also seine Einstellung zum Essen ändern und das ist ein langwieriger Prozess. Manchmal macht es einfach "Klick", weil eine bedrohliche Situation auftrat oder ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis einen dazu veranlasst zu sagen: "Nein! Ich höre morgen auf bzw. mache etwas anders", sodass man das eigene Leben umkrempelt. Aber das geschieht selten. Und der mühsame Weg ist leider der normale Weg.
Rückschläge sind normal bei der Ernährungsumstellung
Man braucht daher für eine Veränderung immer wieder Antrieb von außen – von der Hausärztin oder dem Hausarzt, von der Familie, die unterstützt und sagt: "Das hast du gut gemacht" oder "Komm, probier's noch mal".
Dass wir scheitern und nach einem guten Abnehmen auch wieder zunehmen, ist ganz normal. Man muss aber lernen, damit umzugehen, wenn man mal wieder 2 Kilo mehr auf der Waage hat.
Viele sagen dann: "Ach, jetzt ist eh alles egal, es hat wieder nicht geklappt. Jetzt greife ich halt zu den Chips und die Schokolade gleich hinterher." Dann ist alles vorbei.
Eigenes Verhalten reflektieren, Unterstützung holen, dranbleiben
Stattdessen muss man lernen sich zu fragen: "Okay, ich habe 2 Kilo zugenommen. Woran lag das wohl? Aha! – Das versuche ich jetzt zu ändern." – Bei diesem Prozess braucht man Unterstützung.
Körper Warum bekommt man Magenschmerzen, wenn man schnell isst?
Der Magen und der Darmtrakt bekommen ihre Befehle vom vegetativen Nervensystem. Das können wir mit unserem Willen nicht beeinflussen. Es ist eng mit Regionen in unserem Gehirn verbunden, die mit Gefühlen, Stress und Belastungen zu tun haben. Deshalb führen Stress oder Ärger manchmal zu Verdauungsproblemen. Die Verdauung funktioniert dann nicht mehr richtig. Von Jürgen Herbers | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Medizin Kann man Krankheiten rein durch richtige Ernährung heilen?
Ja, das gibt es immer wieder. Beispielsweise hilft es bei der Zuckerkrankheit, also beim Diabetes, wenn die Patienten die Ernährung umstellen. Wenn sie wissen, wie sie sich richtig ernähren sollen und wenn man ihnen zeigt, wie sie ihr Gewicht halten oder vielleicht etwas vermindern können. Auch die Bewegung spielt immer eine Rolle. Von Jürgen Herbers | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Verdauung Wie lange braucht der Darm, um Schnitzel mit Pommes zu verdauen?
Insgesamt etwa acht bis neun Stunden. Das kann aber beschleunigt werden durch Reize von außen, die den Darm sehr stark stimulieren: Aufregung, Infekte oder Medikamente. Von Julia Seiderer-Nack | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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Gesellschaft Darf man noch "Indianer" sagen?
Gilt das Wort "Indianer" als diskriminierend oder rassistisch? Von Gábor Paál | http://swr.li/indianer | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redensart "Jemandem den Schneid abkaufen" – Woher kommt der Ausdruck? Was bedeutet er?
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (1961 - 2016) verteidigte 2010 mit dieser Formulierung die Auswahl seiner Begleiter aus der Wirtschaft bei seinen Auslandsreisen, z. B. nach Brasilien. Von Gábor Paál | http://swr.li/schneid-abkaufen | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
USA "Donald Trump hat keine Kriege geführt." – Stimmt das?
Nein, das wird an Stammtischen zwar gelegentlich behauptet, und richtig ist, unter seiner Regierung sind die USA in kein Land neu einmarschiert. Das ist aber eigentlich auch schon alles. Donald Trumps Amtszeit war ja kürzer als die seiner Vorgänger. Aber es ist auch nicht so, dass die USA unter Trump keine Bomben abgeworfen hätten. 2018 ließ er Chemiewaffenfabriken in Syrien angreifen. Vor allem aber gab es unter Trump wie unter seinem Vorgänger Obama tausende Drohnenangriffe gegen mutmaßliche Terroristen vor allem in Afghanistan. Obama hat diese Praxis begonnen, aber Trump hat sie massiv ausgeweitet. Dazu gibt es Zahlen vom „Bureau of Investigative Journalism“, das Drohnenschläge erfasst. Demnach gab es in den vier Jahren unter Trump mehr als 12.000 Drohnenangriffe. Das sind sieben Mal so viele wie in den acht Jahren unter Obama. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.