Donaueschinger Musiktage | Werke des Jahres 2022

Clara Iannotta: where the dark earth bends

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Werkkommentar von Clara Iannotta

Meine Musik war immer eine intime Erforschung des Selbst. Klang hat die Kraft, in Tiefen vorzudringen, in die Worte nicht vordringen können; er lehrte mich, wer ich war und wer ich wurde.

Im Jahr 2020 wurde ich krank und war gezwungen, mich zu verändern. Anstatt dass sich das Komponieren wie ein manchmal schwieriger, aber konzentrierter Forschungsprozess anfühlte, fühlte ich mich verloren. Ich weiß, dass ich nicht mehr die selbe Musik wie früher schreiben kann, aber ich weiß noch nicht, wer ich bin oder was meine Musik sein wird.

where the dark earth bends handelt von allem und nichts. Es sammelt Bruchstücke von irgendwo in meiner Zukunft, jenseits der Kurve dessen, was ich weiß. Ich habe Möglichkeiten außerhalb der Sichtweite zusammengetragen, die meine sein könnten, die aber auch von jemand anderem sein könnten, und ich habe nach einem Ertrag gesucht, der keinen Sinn ergibt. 

Maya, dies ist für dich und alle unsere Schwestern. 

Ein ganz großer Dank geht an Weston und Mattie, die ihre Soloparts mitgeschrieben haben und mit mir auf diesen Zug ins Nirgendwo aufgesprungen sind, ohne auch nur Fragen zu stellen. 

English


My music has always been an intimate investigation of the self. Sound has the power to reach depths which words cannot; it taught me who I was; and who I was becoming.

In 2020, I got sick, and I was forced to change. Instead of composition feeling like a sometimes difficult, but focused, process of investigation, I felt lost. I know that I cannot write the same music I used to, but I don’t know who I am yet or what my music will be.

where the dark earth bends is about everything and nothing. It gathers scraps from somewhere in my future, beyond the curve of what I know. Reaching out of sight, I’ve collected possibilities that might be mine, or might be someone else’s, digging for a harvest that makes no sense.

Maya, this is for you and all our sisters.

A very important thanks goes to Weston and Mattie, who co-wrote their solo parts and jumped on this train to nowhere with me, without even asking questions.

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Autor/in
SWR