Meret Lüthi hat sich schon lange mit der Violinmusik von Heinrich Ignaz Franz Biber auseinandergesetzt. Als sie vor über 20 Jahren zum ersten Mal seine Sonata representativa gespielt hat, fühlte sie sich vollkommen elektrisiert. Und das passiert ihr mittlerweile regelmäßig mit Bibers Musik. Bei der Ciacona aus den Rosenkranzsonaten ist es das improvisatorische Element, das sie fasziniert. Verzierungen und Ornamente spielen sowohl bei der Solo-Geige, als auch bei der Continuo-Gruppe eine wichtige Rolle. Beide inspirieren sich gegenseitig und werfen sich dabei die Bälle zu. Aber auch der spirituelle Hintergrund der Rosenkranzsonaten, die sich mit den einzelnen Stationen im Leben der Gottesmutter und ihres Sohnes Jesus Christus befassen, fließen in Meret Lüthis Interpretation ein.