Rapper Cro

Virale Musikvideos aus BW

Cro, Fanta 4, Söhne Mannheims & Co – Millionen Klicks für Musikvideos aus dem Südwesten

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AUTOR/IN
Natali Kurth
SWR Autorin Natali Kurth

Anfang der 80er-Jahre revolutionierte der Musiksender MTV die Musikindustrie und läutete eine neue Ära des Pop ein. Auch Musiker und Bands aus dem Südwesten, wie die Fantastischen Vier, die Söhne Mannheims oder Rapper Cro erlangten durch ihre Musikvideos große Bekanntheit.

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Cro – Unverwechselbar mit Pandamaske 

„Einmal um die Welt“ ist einer der ganz großen Hits des baden-württembergischen Rappers „Cro“, der mit bürgerlichem Namen Carlo Waibel heißt. In den Lyrics prahlt er mit Kaviar und Champagner und mit plötzlichem Reichtum.

2011 wurde der Song veröffentlicht, ein Jahr später kam das Musikvideo heraus. Cros unverwechselbares Markenzeichen: In der Öffentlichkeit zeigte sich der Rapper fast nur mit Pandamaske.

Rapper Cro Stuttgart
Die Pandamaske wurde zum Markenzeichen des Stuttgarter Rappers Cro. In der Öffentlichkeit zeigte er sich nie ohne.

„Baby, bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld“

In dem Musikvideo zu „Einmal um die Welt“ ist ein Junge zu sehen, der ebenfalls eine Pandamaske trägt und ein Sparschwein mit der Aufschrift „Cro“ schlachtet, um dann mit einem Mädchen so richtig auf den Putz zu hauen.

Karussell, Pelz tragen, schnell fahren. Schon Kindergartenkinder rappten mit und kannten den Refrain auswendig. Das Musikvideo hat auf YouTube inzwischen über 58 Millionen Klicks.

Die Fantastischen Vier – Deutschrap macht zum ersten Mal Schlagzeilen

Die Stuttgarter HipHop-Band „Die Fantastischen Vier“ – kurz „Fanta 4“ – traten erstmal öffentlich 1989 in Stuttgart-Wangen auf einer selbstgebastelten Bühne aus Palletten auf. Ihr Ohrwurm „Die Da!?!“ wurde am 7. September 1992 veröffentlicht und machte die Rap-Gruppe bundesweit bekannt.

Fanta Vier
Die Fantastischen Vier starteten 1992 mit ihrem Song „Die Da!?!“ richtig durch. Das Foto stammt aus dieser Zeit.

„Ist es die da, die da am Eingang steht?“

Im Musikvideo, das in der Nachwendezeit in Leipzig gedreht wurde, sieht man Industriearchitektur aus der Gründerzeit und alte Fabrikgebäude – etwa die ehemalige Baumwollspinnerei, in der heute etliche Galerien, Ateliers und Werkstätten beheimatet sind.

In dem Video fahren die Jungs durch Leipzig, tanzen, rappen und nehmen insgesamt vier leicht bekleidete Frauen mit. Auf YouTube verbucht das Video der Stuttgarter Band über acht Millionen Aufrufe.

Söhne Mannheims – 38 Millionen Klicks für „Und wenn ein Lied“ 

Der Song „Und wenn ein Lied“ aus dem Jahr 2004 ist bis heute der größte Hit der „Söhne Mannheims“. Das Video dazu hat rund 38 Millionen Aufrufe auf YouTube. Einige der Aufnahmen wurden in einem Krankenhaus gedreht, der Tenor ist eher traurig. Die Regie führten Xavier Naidoo und Martin Kilger.

Söhne Mannheims
Mit dem umstrittenen Sänger und Mitbegründer der Band Xavier Naidoo wurden die „Söhne Mannheims“ bekannt. 2017 trennten sich ihre Wege. Hier bei einem Live-Auftritt im Jahr 2008.

Negativ-Schlagzeilen um Xavier Naidoo

Gegründet wurde die Band 1995 unter anderem von dem Mannheimer Sänger Xavier Naidoo, der lange Zeit als der erfolgreichste deutsche Soulsänger galt. Jedoch machte er mit Verschwörungsmythen und Liedtexten mit antisemitischen Inhalten negative Schlagzeilen.

Der Sänger hat sich inzwischen entschuldigt. Rehabilitiert ist er aufgrund seiner Radikalisierung aber noch nicht. 2017 verließ er die Band. Die Söhne Mannheims haben einen Neubeginn gewagt. Ihr aktuelles Studioalbum heißt Kompass.  

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