Der kubanische Pianist und Komponist Harold-López Nussa lebt seit fast zwei Jahren in Frankreich. Nun hat er beim renommierten Jazz-Label „Blue Note“ sein neues Album „Timba a la Americana“ veröffentlicht. Heimweh, Heimatverbundenheit, aber auch der Wunsch, an die Tradition des Afro-Cuban-Jazz der 30er- und 40er-Jahre anzuknüpfen und den Stil ins Hier und Jetzt zu holen, sind zu hören.
Dass die spritzige Mixtur der Stile so gut gelingt, ist auch den Mitmusikern zu verdanken. Den spirituell innigen Percussions von Bárbaro „Machito“ Crespo, den nonchalanten Basslinien von Luques Curtis, den silbrig perlenden Melodien von Mundharmonika-Meister Grégoire Maret und der unendlichen Energie von Harolds Bruder Ruy Adrian López-Nussa am Schlagzeug. Afrokubanische Tanzrhythmen, funkige Basslinien und füllige Jazzharmonien: ein herrlich buntes Durcheinander, das runtergeht wie Öl - meint unser Jazzkritiker Konrad Bott.
„Funky“ von Harold López-Nussa
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Jazz Sensibler Kammerjazz: „Ulaan“ von Enji
Ihren ersten Kontakt mit dem Jazz und der deutschen Sprache fand die mongolische Sängerin Enji im Goethe-Institut in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei. Später studierte sie Jazzgesang in ihrer Wahlheimat München, wo sie nun auch ihr neues Album „Ulaan“ mit dem Gitarristen Paul Brändle und dem Produzenten Martin Brugger realisierte: sensibler Kammerjazz, der auf die Folklore ihrer Heimat trifft.