Clemens Setz, 1982 im österreichischen Graz geboren, ist einer der Autoren, die wirklich weite und ausladende Brücken bauen können. Zwischen virtueller Welt und realem Alltag, zwischen Wahnsinnn und Vernunft, zwischen Netz und Erde. „Lassen Sie mich mit Wrestling beginnen“ – damit eröffnete er die Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt, und es trifft seinen Horizont genauso wie sein neuester Roman „Monde vor der Landung“, in dem er als Helden Peter Bender wählt – der in den 20er Jahren eine der wahnwitzigsten Verschwörungstheorien entwickelte.
Die Welt könnte auch ganz anders sein, das hat Setz gemeinsam mit Robert Musils berühmtem „Möglichkeitsmenschen“. Und es sind die Möglichkeiten, aus denen sich die Wirklichkeit herausbildet – und die in ausweglos scheinenden Situationen natürlich so etwas wie Trost geben können. Für seinen ersten Roman: „Die Liebe in Zeiten des Mahlstädter Kindes“ bekam er gleich den Preis der Leipziger Messe, später stand er mehrfach auf den Auswahllisten des Deutschen Buchpreises, 2021 bekam er den renommierten Georg Büchner Preis. Und gleichzeitig ist er im Netz unterwegs, in sozialen Medien unterhält er eine echte Fangemeinde mit Fotos und Gedanken.
Kaum ein Schriftsteller ist so für Überraschungen gut wie der österreichische Autor, Lyriker, Übersetzer, Essayist Clemens Setz. Er schlüpft in die unterschiedlichsten Rollen, in seinem ersten Gedicht zum neuen Amt sogar in die Gedankenwelt eines sturmschweren Schmetterlings.
Poeta Laureatus – mehr zur Geschichte des "lorbeerbekränzten Dichters"
Die Gedichte und Gespräche mit dem Autor:
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Clemens Setz – das erste Gedicht: Schmetterlingseffekt
Kann ein Schmetterling in Kalifornien wirklich mit seinem Flügelschlag einen Wirbelsturm in China auslösen? Clemens Setz widmet sein erstes Gedicht dem Schmetterling: Hätte er Angst, wenn er wüsste, was er anrichten kann?
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Gespräch mit Poeta Laureatus Clemens Setz zum ersten Gedicht
Der österreichische Schriftsteller und Lyriker Clemens Setz im Gespräch zum neuen Amt – Da geht es um die Macht des Dichters, des Papstes und des Schmetterlings. Und vor allem darum, wieviel Angst ein Schmetterling haben sollte, wenn er wüsste, dass er mit jedem Flügelschlag unglaubliches Leid hervorrufen kann. Aber um seine Freude am Albern und an Franz Kafka geht es auch.
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Clemens Setz – das zweite Gedicht: Kopf eines schwärzlichen Löwen, brüllend
Clemens Setz beschreibt im zweiten Gedicht einen Spaziergang durch Wien. Er schildert das Verhältnis von Krähen um Magnolien, erzählt von Fischen, die wie Schlüssel glänzen – und vom Unbehagen, wenn die Übertragungsqualität fehlt. Was malt der Soldat im Krankenhaus in Uschhorod? Und was davon kommt an beim Dichter beim Spazieren in der Wiener Vorstadt?
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Gespräch mit Poeta Laureatus Clemens Setz zum zweiten Gedicht
Es geht um Informationsmöglichkeiten im Krieg von heute, um politische Lyrik aus der Perspektive des Zuschauers, um die Gedichte von Konstantin Kavafis, um Videos auf unterschiedlichen Plattform und die Empfangsqualität in der Wiener Vorstadt. Clemens Setz ist als Poeta Laureatus des literaricums auf der Suche nach einem Verhältnis des Wiener Stadtbewohners zur politischen Situation der Gegenwart.
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Clemens Setz – das dritte Gedicht: Poeta Laureatus Feedback
„Ich werde…mich in Zukunft bemühen“ – wann hat je ein Dichter eine so einsichtige Zeile geschrieben. Manchmal wollen Leute dem Poeta laureatus reinreden – so ist das in der gegenwärtigen Allgegenwart der sozialen Medien. Der Dichter macht in seinem 3. Gedicht ein Spiel daraus.
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Gespräch mit Poeta Laureatus Clemens Setz zum dritten Gedicht
Clemens Setz über das Echo, dass er als Dichter erfährt und darüber, wie man ihm reinzureden versucht. In seinem dritten Gedicht hat er ein Spiel daraus gemacht. Alles ist Material für den Dichter – aber taugt es auch, wenn man im Amt ist und etwas sagen will über den Zustand der Welt im Zeitalter von Computern und künstlicher Intelligenz?
Gedichte und ihre Geschichte Clemens J. Setz: „Schmetterlingseffekt“
Der Schmetterlingseffekt ist der Fachterminus für einen physikalischen Effekt, der dynamische Vorgänge beschreibt, die nicht vorhersehbar, aber von großer Wirkung sein können. Der österreichische Lyriker Clemens J. Setz erkennt darin Parallelen zur Gesellschaft unserer Gegenwart, vor allem bei jungen Menschen. Setz ist der neue Poeta Laureatus am Literaricum in Lech. Er hat die Aufgabe, ein Jahr lang jeden Monat ein Gedicht zu schreiben.
Lyrik | Preis Poeta Laureatus – mehr zur Geschichte des "lorbeerbekränzten Dichters"
Poeta Laureatus – das ist seit der Antike ein Titel, der den Dichter ganz offiziell öffentlich macht. Mit Amt. Im Vortrag, in der Veröffentlichung, in der Lehre: Der Poeta Laureatus darf reden.
Lyrik | Preis „Die Welt schmeckt jetzt anders“ – Michael Krüger ist Poeta Laureatus 2023
Der Krieg und die Dichter, das war immer ein Thema, seit Homer Troja besungen hat und Gryphius die Toten des 30jährigen Kriegs beklagten. Michael Krüger macht als Poeta Laureatus des literaricums im österreichischen Lech keine Ausnahme. Jeden Monat findet er Worte für das, was ihn beschäftigt: Amseln und Drohnen, das Alter und die Frage, was man mit Apfelbäumen aus dem Kaukasus machen sollte. Bei SWR 2 lesenswert und auf SWRKultur.de veröffentlichen wir die Gedichte und dazu Gespräche, die Michael Krüger und SWR2-Literaturredakteur Alexander Wasner monatlich führen.