Von zarten und bis zu gewaltigen Wolkenlandschaften
„Lichtblick“, „Spotlight“, „Wolkenmacht“ und „Streiflicht“ heißen einige der Werke von Künstlerin Heike Negenborn. Die Titel sagen viel darüber aus, welche Varianz die Wolken in ihren Bildern darstellen: mal verspielt und zart, mal monströs und beängstigend, mal dezent und die Landschaft widerspiegelnd.
Durch das Spiel von Licht und Schatten sowie von warmen und kalten Farbtönen erhalten die Werke eine beeindruckende Tiefe.
In ihrer ersten Schaffensphase bis 1989 malte Heike Negenborn Porträts. Mit Landschaftsmalerei hatte sie noch nichts am Hut. Erst als sie sich auf einer Exkursion in Frankreich in die dortige Landschaft verliebte, entdeckte sie ihre Leidenschaft dafür und ist ihr bis heute treu geblieben.
Im Laufe der Jahre hat sie sich in das Thema hineingearbeitet und immer mehr entdeckt. Wir haben der Künstlerin vier Fragen zu ihrer Arbeit gestellt.
Worauf kommt es bei Ihrer Arbeit an?
Bei den Himmelsformationen braucht man sehr viel Geduld, fast wie in der Tierfilmerei. Die Wolken hauen immer ab oder sie kommen nicht dahin, wo genau man es möchte.
Oft sitze ich da draußen und denke: Mensch, kannst du dich nicht ein bisschen anstrengen, dass du noch mehr Form kriegst? Oder vielleicht den einen Zacken noch weg? Das kann ich natürlich später auch selbst machen, aber traumhaft wäre, das ideale Bild mit dem vorzufinden, wie ich es gerne hätte.
Welche Landschaften sind in Ihren Bildern zu sehen?
Es sind Landschaften, wo nur die Spuren des Menschen zu sehen sind, aber keine Häuser. Ich arbeite gerne mit vorgefundenen Landschaften, weil ich in der Natur so viel entdecke, was ich selber nie erfinden könnte. Und ich schätze die Natur so sehr, dass ich ihr möglichst nahe kommen will – also eine Hommage an die Natur.
Manchmal findet man hier auch Landstriche, die aussehen wie in Südfrankreich oder in der Toskana. Man denkt gar nicht, dass es sie auch hier gibt und das sich Bäume hier und dort ähnlich sehen.
Sind die Landschaften nicht irgendwann malerisch erschöpft?
Seit 35 Jahren habe ich immer wieder Neues entdecken können und denke, das wird auch weiter so funktionieren. Ich hatte mal kurz Angst, nach zehn Jahren, ob mir vielleicht nichts mehr einfällt.
Aber dann ist man durch mit einem Bild, wo vielleicht auch mal was nicht gelungen ist, und möchte das im nächsten anders umsetzen. Und so kommt eins zum anderen. Eine unendliche Reise und unendliche Möglichkeiten stecken da noch drin.
Wann wissen Sie, dass das Bild fertig ist?
Wenn die Farbe stimmt, also wenn die Farbe von Himmel und der Landschaft so zusammenpassen, dass es bei mir Klick macht. Das ist so ein Erleichterungsmoment bei mir.