Mainzer Ausstellung zur Kolonialgeschichte

Ausstellung wirft kritischen Blick auf den Botaniker und Weltumsegler Georg Forster

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Interview
Kerstin Bachtler

Georg Forster war ein berühmter Naturforscher, Ethnologe und Reiseschriftsteller. Im 18. Jahrhundert segelte er mit seinem Vater auf dem Schiff von Kapitän James Cook um die Welt. Dabei erforschte er die Pflanzenwelt und die Völker Polynesiens. Doch seine Sicht als weißer Europäer auf die "Neuen Welten" muss heute kritisch bewertet werden, sagen Ethnologen. Darum geht es in der Ausstellung „Tiny unpredictable material objects“ an der Universität  Mainz.

Georg Forster hatte vorurteilsfreien Blick auf unbekannte Pflanzen

Die Ethnologin Anna-Maria Brandstetter hat die aus Göttingen stammende Ausstellung zusammen mit einem Team in Mainz kuratiert. Sie schätzt Georg Forster für sein wissenschaftliches Interesse an den für ihn fremden Welten. Das Besondere sei, dass Georg Forster ohne Vorurteile auf das Wissen von einheimischen Expert*innen eingegangen sei.

Forschungsreisen begünstigten Kolonialismus und Ausbeutung 

Die Ausstellung wirft auch einen kritischen Blick auf die europäische Kolonialgeschichte und die Ausbeutung des Globalen Südens. Ohne die Expeditionen von Forschungsreisenden und die Entdeckung der außereuropäischen Welt wäre der Kolonialismus nicht möglich gewesen. „Die Ausstellung ermöglicht auch einen Blick in die Zukunft, wenn Menschen sich anders begegnen, ohne in kolonialen Strukturen von Unterwerfung und Aneignung zu denken“, so Brandstetter.

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