freq_wave - Klangkunstprojekt von CM von Hausswolff
freq_wave ist eine Klanginstallation, die aus 12 einzelnen Klangarbeiten besteht, die jeweils auf einen bestimmten Frequenzbereich beschränkt sind und so zusammengemischt werden, dass sie als ein einziger, generativer Klangraum wirken. Die Installation wird von dem schwedischen Künstler und Kurator CM von Hausswolff betreut und gemischt. Jede beteiligte europäische Rundfunkstation streamt das Audiosignal der Künstler*innen vor Ort über das Internet an den SWR.
Frequenzbereich | Künstler*in | Rundfunkanstalt |
---|---|---|
50-60 Hz | George Cremaschi, Kontrabass | Tschechischer Rundfunk |
60-75 Hz | DARK MORPH, Elektronik (CM von Hausswolff / Jón Þór „Jónsi“ Birgisson) | CM von Hausswolff |
75-90 Hz | Barry Wan, Elektronik | Tschechischer Rundfunk |
90-140 Hz | Polina Khatsenka, Elektronik mit elektromagnetischen Feldern | Tschechischer Rundfunk |
140-180 Hz | Andrew Pekler, bearbeitete Feldaufnahmen | SWR |
180-250 Hz | Vincent Pongracz, Klarinette | ORF |
250-350 Hz | Audrey Chen, Stimme | Dlf Kultur |
350-500 Hz | Ira Hadžić, Stimme | SWR |
500-1000 Hz | Stine Janvin, Stimme | Dlf Kultur |
1000-2000 Hz | Jaques Demierre, Flügel | Schweizer Rundfunk (RTS) |
2000-5000 Hz | Johan Hyttnäs, Time Code Signal (als Audio) | Schwedischer Rundfunk |
5000-12000 Hz | Bojana Šaljić Podešva, Computer | Slovenischer Rundfunk |
Der freq_wave Livemix wird am 17. Januar von 20 - 20:30 Uhr auf dem EBU Kanal HAYDN zu hören sein.
freq_wave beschäftigt sich mit der Idee des Wassers, das uns alle verbindet: vom Regentropfen bis zum Bach, dem Fluss, der durch unsere Städte und über die Grenzen hinweg fließt, bis hin zum Meer, das die Kontinente verbindet. Unsere derzeitige Gesundheits- und Wirtschaftskrise ist untrennbar mit dem lang anhaltenden Klimachaos, den sozialen Ungleichheiten und den ökologischen Ungerechtigkeiten verbunden, die sich unter vielen Menschen und anderen Lebewesen auf der Welt gewaltsam manifestieren. Wir sehen eine Zukunft in der Zusammenarbeit, der Vorstellungskraft und schöpfen ein klein wenig Mut. Wir schaffen ein umfangreiches Klangprojekt, das sich über die ganze Welt erstreckt, um zu zeigen, wie Kunst und Kultur die Komplexität von Wasserausbeutung und -verschmutzung hörbar machen kann, und um die Aufmerksamkeit auf die filigranen Klanglandschaften zu lenken, die dem Element Wasser gewidmet sind.
Webseite der TBA21 Academy - freq_wave: 7 seas
Amami Remote Extension – Klangkomposition von Andrew Pekler
Der japanische Soundkünstler Hideki Umezawa lud Andrew Pekler ein, Feldaufnahmen von der Insel Amami Oshima zu bearbeiten, die Umezawa während seiner Arbeit an einer Installation über den Maler Isson Tanaka auf der Insel gemacht hatte. Die Kompositionen sollten die Besonderheiten der Beziehung zwischen der Natur von Amami und seinen menschlichen und nicht-menschlichen Bewohnern auf poetischer Weise evozieren.
Für das Stück Amami Remote Extension verwendet Pekler Elemente aus Umezawas Feldaufnahmen und kombiniert sie mit elektronisch generierten Klängen aus seinem Modularsynthesizer. Das Ergebnis ist ein schillerndes Klanggebilde, das den Reichtum der natürlichen Welt der Insel aber auch das Gefühl insularer Abgeschiedenheit und Isolation suggeriert.
Amami Remote Extension wird am 17. Januar von 20:50 - 21:10 Uhr auf dem EBU Kanal LISZT zu hören sein.
Andrew Pekler wurde 1973 in Samarkand, Usbekistan, geboren. Seine Familie emigrierte 1980 in die USA, seit 1995 lebt er in Deutschland – zunächst in Heidelberg und seit 2000 in Berlin. Als Künstler arbeitet er mit gefundenem Sound- und archiviertem Musik-Material. In seinen letzten Albumveröffentlichungen, Tristes Tropiques (2016), Sounds From Phantom Islands (2019) und Two Views of Amami Oshima, beschäftigte er sich mit den Themen Exotica, ethnographischer Musik und synthetischen Fieldrecordings. 2018 hat Andrew Pekler in Zusammenarbeit mit Kiwi Menrath und Flavio Gortana Phantom Islands – A Sonic Atlas veröffentlicht, ein Online-Atlas zu historisch-fiktiven Inseln, der auch in Form einer Installation 2019 in Berlin zu sehen war. 2020 war er als Stipendiat in der Villa Kamogawa/Goethe-Institut in Kyoto/Japan.
INSPIRIT – Atemkomposition für ein Trio von Ira Hadžić
Atmen als (r)evolutionärer Akt? Wenn Tausende wiederkehrender Momente den Unterschied ausmachen…
Heute erlebt das Verhältnis des Menschen zu seinem Atem einen radikalen Umbruch. In dem Hörstück möchten wir uns dem Atem stellen, dem Fluss, der Vergänglichkeit, den Grenzen, dem Bedürfnis... Eine Hommage an die Kunst, an das Leben.
INSPIRIT wird am 17. Januar von 21:50 - 22:10 Uhr auf dem EBU Kanal LISZT zu hören sein.
Mit:
Ira Hadžić (Stimme)
Christina Hug (Stimme)
Nikolai Meinhold (Stimme)
Ira Hadžić ist eine multidisziplinäre Geschichtenerzählerin, Schriftstellerin und Künstlerin. Ihr kreativer Ausdruck entspringt einer Sammlung von mehrdeutigen Einsichten, auch bekannt als Leben. Geboren und bis zu ihrem 13. Lebensjahr aufgewachsen in Sarajevo, Schule in Stuttgart und Frankfurt, Absolventin der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, M.A. in Kulturanthropologie, ehemalige Filmemacherin & Online-Redakteurin, ansässig in Berlin und anderswo.
Christina Hug ist Yogalehrerin mit Schwerpunkt im Vedischen Chanten.
Nikolai Meinhold ist Jazz- und Improvisationsmusiker.
Kooperationspartner: E-Werk Freiburg