Ein Mensch wird geboren – das Erste, was er bekommt, ist einen Namen. Das Einzige, was von ihm bleibt, ist ein Name. Ob jemand Ayşe, Marie oder Rahel heißt, beeinflusst welche Chancen diese Person auf einen Job oder eine Wohnung hat, ob sie die Mehrheitsgesellschaft annimmt oder sie ausgrenzt.
Melanie oder Nabila: Gesellschaftliche Normierung über Namen
In der Debatte um Rassismus wird oft unterschätzt, welche große Rolle Namen dabei spielen. Und doch sind Geschichten von Namen oft beides: Dunkel und Licht. Wenn man Menschen nach den Geschichten ihrer Namen fragt, erzählen sie oft Geschichten von Liebe: von Herkunft, Gemeinschaft und Familie.
Verzehrte Wahrnehmung oder struktureller Rassismus?
In dem Feature „Ich heiße Ayşe“ erzählt die Autorin Nabila Abdel Aziz persönliche Geschichten von zwei Frauen, die ähnliche Erfahrungen mit ihren Namen machen. Menschen, denen sie begegnen reagieren unsicher, verwundert manchmal ablehnend. Die beiden Frauen gehen ganz unterschiedlich mit diesen Erfahrungen um. Die Autorin nimmt außerdem an einer bewegenden Performance teil, in der es um die Namen der Opfer rechtsextremen Terrors geht. Und sie denkt über ihren eigenen Namen nach – denn sie steht vor einer wichtigen Lebensentscheidung.
(Produktion: BR/SWR 2023)