Emilia sitzt lächelns auf einem Krankenbett, in dem rosafarbene Kissen. Sie hält ein Plüschtier in den Händen und hat ein über der Stirn geknotetes Kopftuch auf.

Nach dem Tod der 9-jährigen Emilia

Eltern spenden 40.000 Euro an die Kinderkrebshilfe Mainz

Stand
AUTOR/IN
Sabine Steinbrecher

Emilia wurde nur neun Jahre alt. Sie starb an den Folgen einer Krebserkrankung. Für ihre Behandlung war viel Geld gesammelt worden. Dieses Geld haben die Eltern nun gespendet.

Das Geld konnte dem kleinen Mädchen aus Eichstetten bei Freiburg nicht mehr helfen. Emilia starb im vergangenen Jahr. Für ihre Behandlung wurden etwa 80.000 Euro gesammelt. Emilias Eltern überreichten das Geld nun zwei Vereinen, die sich für die Erforschung von Kinderkrebs stark machen.   

Emilia wurde auch in Mainz behandelt

Im Frühling 2020 hatte Emilia die Diagnose Krebs bekommen, kurz vor ihrem siebten Geburtstag: Ein Tumor des peripheren Nervensystems, ein sogenanntes Hochrisiko-Neuroblastom. Das war nicht nur ein Schock für die vierköpfige Familie, es war auch eine Nachricht, die den gesamten Alltag umwarf: Zunächst wurde Emilia in Spezialkliniken in Freiburg und Heidelberg behandelt. Nach einigen Rückschlägen kam sie dann in das Kinderonkologische Zentrum der Universitätsmedizin Mainz.

Eltern gaben ihre Jobs auf

Ein Spagat für die Eltern zwischen dem Heimatort bei Freiburg und dem Behandlungsort Mainz, neben den Jobs, dem jüngeren Bruder Oscar und der krebskranken Emilia. Vorübergehend gaben sie ihre Jobs auf, um mehr gemeinsame Zeit mit ihrer krebskranken Tochter in Mainz verbringen zu können. Die Familie setzte auf Spenden.

Auf dem Bild ist die Scheckübergabe von 40.000 Euro zu sehen. Abgebildet sind Prof. Dr. Jörg Faber, Leiter des Kinderonkologischen Zentrums und Vorstand der Kinderkrebshilfe Mainz e.V., Elias Dreismickenbecker (Sportprojekt), die Eltern von Emilia, Celina und Manuel Zimmerer, Dr. med. Arthur Wingerter, Funktionsoberarzt
Abgebildet sind von links nach rechts: Prof. Dr. Jörg Faber (Leiter des Kinderonkologischen Zentrums und Vorstand der Kinderkrebshilfe Mainz e.V.), Elias Dreismickenbecker (Sportprojekt), die Eltern von Emilia, Celina und Manuel Zimmerer, Dr. med. Arthur Wingerter (Funktionsoberarzt).

Hoffnung auf Krebsbehandlung in den USA

Nach Angaben der Kinderkrebshilfe Mainz war die Bereitschaft, Emilia und ihre Familie zu unterstützen, riesig. Und damit sei auch Hoffnung entstanden: Denn sollten die Therapien in Deutschland nicht anschlagen, sollte das Geld reichen, um einen Aufenthalt in einem Tumorzentrum in den USA zu bezahlen. Dort hätte Emilia dann ein Medikament erhalten, das in Deutschland noch nicht zugelassen ist. Emilias Mutter sagt: "Wir wollten darauf vorbereitet sein, quasi über Nacht in den Flieger zu steigen,"

Doch Emilia hatte die Zeit nicht. Im Frühjahr 2022 verschlechterte sich ihr Zustand. Wenige Wochen später starb sie.

"Im Juni kam dann die Nachricht, die alle bis heute tieftraurig stimmt: Emilia konnte nicht geholfen werden."

Die Freiburger Matthias Ginter Stiftung hatte die Spenden für die Familie verwaltet. Emilias Eltern überreichten jetzt den Betrag, der ihrer Tochter leider nicht mehr helfen konnte, als Zuwendung für die Krebshilfe: Er ging zu gleichen Teilen an die Kinderkrebshilfe Mainz und an den Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg.

"Durch hochmoderne Forschung und innovative Ansätze arbeiten wir tagtäglich daran, Kinderkrebs den Kampf weiter anzusagen - 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben heutzutage eine sehr gute Heilungschance. Die bewegende Geschichte von Emilia zeigt jedoch, dass wir uns mit dieser Quote auf keinen Fall schon zufriedengeben dürfen."

In Mainz soll Geld in das Sportprojekt für krebskranke Kinder sowie in Forschungsprojekte fließen. Nach Angaben der Mainzer Kinderkrebshilfe haben 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen heutzutage eine sehr gute Heilungschance.

Ludwigshafen

Bessere Vorsorge gefordert Stiftung in Ludwigshafen warnt: Immer mehr Junge erkranken an Krebs

16.500 Erwachsene unter 40 Jahren bekommen jährlich in Deutschland eine Krebsdiagnose. Die Ludwigshafener Stiftung Lebensblicke fordert deshalb frühere Vorsorgeuntersuchungen - vor allem in Bezug auf Darmkrebs.

Stand
AUTOR/IN
Sabine Steinbrecher