Einer der Künstler arbeitet an der Sandskulptur eines Pfaus, dem Neuwieder Wappentier.

Künstlern bei der Arbeit zuschauen

Sandskulpturen in Neuwied am Rhein sorgen für Aufsehen

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AUTOR/IN
Christina Nover
Autorin Christina Nover

In Neuwied entstehen an der Deichpromenade gerade Skulpturen aus Sand. Dafür werden mehr als 50 Tonnen Sand genutzt. Fertig werden sollen die fünf Skulpturen zum Wochenende.

Seit einer Woche (23. April) können Menschen, die am Rheinufer in Neuwied spazieren gehen, Künstlern dabei zuschauen, wie sie den Sand in Form bringen. Die ersten zwei Skulpturen sind schon fertig, drei weitere sollen folgen. Eine Skulptur zeigt die Attraktionen der Stadt, wie Pegelturm, Raiffeisenbrücke und Marktkirche, die zweite den Neuwieder Schärjer - nach dem Vorbild des Schärjer-Denkmals in der Innenstadt.

Sandskulpturen in Neuwied brauchen drei bis fünf Tage

Auch das Neuwieder Wappentier, der Pfau, soll bald aus Sand sein Rad auf der Deichpromande schlagen. Für die Arbeit an den Skulpturen braucht man vollem eines: Geduld - wie Benno Lindel sagt, der Inhaber der ausführenden Firma Sandcity ist. Je nach Komplexität der Sandskulptur brauchen er und sein Team etwa drei bis fünf Tage.

Eine der fünf Skulpturen aus Sand an der Deichpromenade in Neuwied
In Neuwied entstehen derzeit fünf Skulpturen aus Sand. Diese hier zeigt die Sehenswürdigkeiten der Deichstadt. Bild in Detailansicht öffnen
Für die Sandskulpturen in Neuwied werden rund 50 Tonnen Sand genutzt.
Für die Sandskulpturen wurden rund 50 Tonnen Sand zur Deichuferpromenade geschafft. Bild in Detailansicht öffnen
Für die Sandskulpturen musste der Sand zunächst verdichtet werden
Für die Sandskulpturen musste der Sand zunächst verdichtet werden - erst per Hand, dann auch noch maschinell. Bild in Detailansicht öffnen
Mit einer Maurerkelle wird eine der Sandskulpturen in Neuwied vorgeformt
Die Skulpturen werden zunächst grob aus dem Sand geschnitten. Dafür kommen Maurerkellen oder ähnliches Werkzeug zum Einsatz. Bild in Detailansicht öffnen
Das Schärjer-Denkmal in der Neuwieder Innenstadt
Das Schärjer-Denkmal in der Neuwieder Innenstadt ist Vorbild für eine der fünf Skulpturen aus Sand. Bild in Detailansicht öffnen
Benno Lindel von Sandcity vor dem Schärjer aus Sand
Benno Lindel hat den Schärjer zusammen mit zwei weiteren Künstlern aus dem Sand geschnitzt. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Künstler arbeitet an einem Pfau aus Sand
Die Arbeit an den Sandskulpturen braucht viel Geduld - drei bis fünf Tage brauchen die Künstler etwa für eine Skulptur. Bild in Detailansicht öffnen
Für die vielen Details des Pfaus braucht es Fingerspitzengefühl und feines Werkzeug
Für die vielen Details des Pfaus braucht es Fingerspitzengefühl und feines Werkzeug. Bild in Detailansicht öffnen
Zum Schutz vor Vandalismus sind die Sandskulpturen am Neuwieder Deich von Bauzäunen umgeben.
Zum Schutz vor Vandalismus sind die Sandskulpturen am Neuwieder Deich von Bauzäunen umgeben. Bild in Detailansicht öffnen

Schon seit mehr als 25 Jahren baut das internationale Team von Sandcity Sandskulpturen aller Größen und Arten in ganz Europa. Sogar einen neuen Guinness-Book-Weltrekord für die höchste Sandburg der Welt stellte das Team mit auf: Stolze 16,68 Meter Höhe schaffte das Rekord-Stück im Jahr 2017 in Duisburg.

Skulpturen bestehen nur aus Sand und Wasser

Die Kunstwerke bestehen ausschließlich aus Sand und Wasser, enthalten also keinerlei chemische Zusätze, wie Lindel betont. Genutzt wird demnach feiner Sand, wie er auch bei Reitplätzen zum Einsatz kommt. Nach der Anlieferung in der vergangenen Woche wurde der Sand zunächst mit der Schaufel und danach noch maschinell verdichtet und in Pyramiden aufgebaut.

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Jetzt arbeiten sich die drei Künstler von einer Pyramide zur nächsten. Zunächst werden die Formen grob mit einer Maurer-Kelle vorbereitet, danach geht es mit Spachteln und anderen Werkzeugen an die Feinarbeit. Ab und an kommt eine Sprühflasche mit Wasser zum Einsatz. Als Vorlage dienen selbstgemachte Skizzen oder Bilder aus dem Internet.

Bauzäune sollen Kunstwerke vor Vandalismus schützen

Obwohl die Kunstwerke nur aus Sand und Wasser sind, sind sie relativ haltbar. "Wenn es nicht Katzen und Hunde regnet und es keinen Vandalismus gibt, hält so eine Skulptur bis zu sechs Monate", erklärt Lindel. Um die Skulpturen zu schützen, wurden Bauzäune um sie herum errichtet. Abends und nachts wird die Fläche von einem Sicherheitsunternehmen bewacht.

Deadline für die Fertigstellung der fünf Skulpturen ist Samstag, der 4. Mai, wenn anlässlich des Tags der Städtebauförderung das Fest "Vom Markt zum Deich" in Neuwied gefeiert wird. Bereits am Freitag, 3. Mai, will der Oberbürgermeister der Stadt, Jan Einig (CDU), den "Final Cut", also den letzten Schliff an den Skulpturen machen. Danach sollen sie der Bevölkerung so lang wie möglich Freude bereiten.

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