Hörsaal in der Hochschule Koblenz

Verbindung über Satellit

Hochschule Koblenz funkt mit Forschern in der Antarktis

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AUTOR/IN
Christina Nover
Autorin Christina Nover

Die Amateurfunkgruppe der Hochschule Koblenz hatte am Dienstag Funkkontakt zur Forschungsstation Neumayer 3 in der Antarktis. Studierende und Schüler konnten den Wissenschaftlern Fragen stellen.

Die Funkamateure aus Koblenz hatten auf den Tag lange hingefiebert. "Wir sind ja Jäger und Sammler für Expeditions- oder Forschungsstationen", erklärte der Vorsitzende des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC) Ortsverbands Mittelrhein, Arno Herz, im SWR-Interview.

Funkstation auf dem Dach der Hochschule

Der Funkkontakt wurde über Satellit aufgebaut - die dafür notwendige Funkstation auf dem Dach der Hochschule wurde laut Herz von den Mitgliedern der Amateurfunkgruppe in der Corona-Zeit fertiggestellt. Mit der Station könne man man ein Drittel der Welt erreichen - unter anderem auch die Antarktis.

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Die Teilnehmenden konnten rund eine halbe Stunde lang live mit den Forschern auf der Neumayer-Station sprechen und ihre vorbereiteten Fragen stellen. Die Schüler und Studierenden wollten etwa wissen, wie der Tagesablauf auf der Station aussieht, was es zu Essen gibt und ob beispielsweise Haustiere erlaubt sind. Die Antwort der Wissenschaftler: "Wir haben Pinguine vor der Station."

Viele Fragen an Wissenschaftler an der Antarktis

Auch die besonderen Arbeitsumstände waren ein Thema beim Gespräch mit den Männern und Frauen, die derzeit auf der Forschungsstation überwintern. Die Wissenschaftler erzählten, dass sich gerade jetzt während der Polarnacht die Sonne überhaupt nicht zeigt. Monatelang seien sie auf sich gestellt. Flugzeuge könnten weder starten noch landen.

Den Ausführungen zu folgen, war für die Schüler und Studierenden im Hörsaal gar nicht so einfach - mussten sie doch genau hinhören, um die Stimmen aus dem Rauschen zu verstehen. "Man hört eben nur spezielle Teile des Audiosignals und das ist für viele am Anfang gewöhnungsbedürftig", sagte Funkamateur Marco Leicher zu den Besonderheiten der Funktechnik.

Funkamateure zufrieden mit Kontakt zur Antarktis

Leicher stellte die Verbindung zu den Wissenschaftlern an der Antarktis über einen Computer her und fungierte als sogenannter Operator. Er zeigte sich am Ende der Veranstaltung zufrieden: "Wir hatten eine gute Verbindung, sehr stabil, alles hat geklappt wie geplant. Ich glaube, die Besucher haben einen guten Eindruck davon bekommen, wie es ist, mit jemanden via Funk zu sprechen." Einen Mitschnitt des Funkkontakts gibt es hier.