FCK-Stadion am Abend

ADD stellt Kaiserslautern vor Herausforderungen

Stadt beharrt auf FCK-Sonderbudget

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AUTOR/IN
Luca Schulz
Bild von Luca Schulz, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Die Stadt Kaiserslautern hat angekündigt, bei der Aufsichtsbehörde ADD auf ein Sonderbudget für das Fritz-Walter-Stadion zu beharren. Hintergrund ist, dass die ADD ihr ein solches untersagt hatte.

Ein Punkt fehlt dem 1.FC Kaiserslautern noch, um sehr wahrscheinlich auch im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga zu spielen. Während Fans aus der Westpfalz von Spiel zu Spiel auf die dazu benötigten 40 Punkte hoffen, wird dem FCK aus Richtung Trier sogar offenbar Größeres zugetraut: Nämlich der Aufstieg. In Trier sitzt die Aufsichtsbehörde ADD und die ärgert gerade die Stadt Kaiserslautern.

Sonderbudget verwehrt

Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ist in städtischer Hand. Der FCK zahlt der Stadiongesellschaft deshalb aktuell 2,4 Millionen Euro Pacht pro Zweitliga-Saison. Steigt der FCK auf, bekommt die Stadt sogar 3,2 Millionen Euro. Das ist vertraglich festgelegt. Diese Summe ist eigentlich auch bitter notwendig, um die immensen Kosten "vum Betze" irgendwie zu decken: 800.000 Euro fehlen also. Genau diese Summe gleicht die Stadt daher über ein Sonderbudget innerhalb ihres Haushalts aus, das die ADD jeweils genehmigen muss – wie auch in den vergangenen Jahren. Doch das möchte die ADD zunächst nicht genehmigen.

Was, wenn der FCK aufsteigt?

Bereits am Montag verkündete Oberbürgermeister Weichel (SPD) die Nachricht von der ADD. Denn: Der FCK könne schließlich noch in die 1. Bundesliga aufsteigen und dann die 800.000 Euro Differenz zahlen, heißt es aus einer Mitteilung der ADD an die Stadtverwaltung.

"Hiobsbotschaft" für die Stadt - Haushalt auf der Kippe?

Für die Stadt könnte diese Entscheidung, in einer Mitteilung selbst als Hiobsbotschaft bezeichnet, nun schwere Folgen haben. Die Stadt hat mit dem Geld nämlich schon teilweise geplant. Die Saison 23/24 wird laut eines Sprechers in den Jahreshaushalten jeweils zur Hälfte abgebildet, also im Haushalt 2023 mit 400.000 Euro und im Haushalt 2024 ebenfalls mit 400.000 Euro.  Die Verweigerung des Sonderbudgets führe dazu, dass sich die ersten 400.000 Euro schon im aktuellen Haushaltsjahr durchschlagen und zugleich anderweitig ausgeschöpft sind. "Wir kämen damit erneut in die Bredouille, im Rat in nächster Zukunft noch für 2023 eine Diskussion führen zu müssen, wo wir die 400.000 Euro hernehmen", so Oberbürgermeister Weichel.

Weichel
Noch-OB Klaus Weichel (SPD) war in der letzten Stadtratssitzung vom Schreiben der ADD sichtlich überrascht.

Droht erneut Sparzwang bei freiwilligen Leistungen?

Bleibt es dabei, müsste nach Stadtangaben an anderen Stellen gespart werden, um einen unausgeglichener Haushalt zu verhindern. Von einem solchen kann Kaiserslautern ein Lied singen. Beispielsweise war die Zukunft des Zoos in Siegelbach in jüngster Vergangenheit ungewiss, weil die Stadt haushaltsbedingt keine freiwilligen Leistungen an den Zoo zahlen durfte.

Stadt stellt neuen Antrag

Wie die Stadtspitze nun verkünden ließ, soll spätestens im April ein neuer Antrag bei der ADD gestellt werden. Dazu Weichel: "Selbstverständlich wünschen wir uns alle, dass der FCK in die Bundesliga aufsteigt. Aber selbst der größte Optimist muss zugeben, dass man damit in diesem Jahr nicht sicher kalkulieren kann."