Forscher der Uni Kaiserslautern wollen mit KI herausfinden, warum Hirntumore so aggressiv und schnell restistent gegen Medikamente sind.

Neues Forschungsprojekt

Uni Kaiserslautern: KI im Kampf gegen den Hirntumor

Stand
AUTOR/IN
Jan Jaworski
Bild von Jan Jaworski, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

An der Uni in Kaiserslautern wird daran geforscht, Gehirntumore besser zu bekämpfen. Künstliche Intelligenz soll den Forscherinnen und Forschern dabei helfen.

Hirntumor - eine Schockdiagnose für Patienten. Ärztinnen und Ärzte setzen bei der Behandlung unter anderem auf Medikamente. Das große Problem dabei: Der Krebs ist sehr aggressiv und wird sehr schnell resistent gegen Medikamente. Das, so Professor Naim Bajcinca von der RPTU in Kaiserslautern, "erschwert erheblich die Behandlung und ist für die große Mehrheit der Krebstodesfälle verantwortlich“. Bajcinca koordiniert das Forschungsprojekt an der Kaiserslauterer Uni.

Die Uni Kaiserslautern leitet ein Forschungsprojekt mithilfe von KI. Ziel ist es, Hirntumore künftig besser bekämpfen zu können.
Die Uni Kaiserslautern leitet ein Forschungsprojekt mithilfe von KI. Ziel ist es, Hirntumore künftig besser bekämpfen zu können.

Forschung an der Uni Kaiserslautern: Warum verändert sich der Hirntumor?

Die Forscherinnen und Forscher des Projekts haben sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, warum Tumore sich anpassen können. Das Ganze passiert nämlich auf Zell-Ebene. "Wir wollen verstehen, warum und wie die Zellen dazu in der Lage sind und sich an die Therapien anpassen können."

Um das zu untersuchen, brauchen die Wissenschaftler um Professor Bajcinca Millionen von Daten. Die bekommen sie, indem einzelne Zellen von Gehirntumoren genetisch untersucht werden. Und das ist laut RPTU sehr teuer - und aufwendig.

KI hilft RPTU Kaiserslautern bei Forschung gegen Hirntumor

Deshalb werden die Forscher bei ihrem Projekt von Künstlicher Intelligenz unterstützt. Diese hilft unter anderem dabei, die Millionen von Daten zu durchforsten. Die Forscher hoffen, dass sie auf diese Weise feststellen können, welche Gene dafür zuständig sind, dass der Tumor wuchert.

Außerdem soll ihnen KI dabei helfen, vorher zu sagen, welche Medikamten-Kombi am besten gegen bestimmte Hirntumore helfen. "Damit könnte man bei jedem Patienten individuell eine Therapie planen, die bestmöglich auf den Tumorzustand abgestimmt ist", so Projektleiter Bajcinca.

Forschung von Hirntumor auch bei anderem Krebs anwendbar

Bevor das Ganze aber "marktreif" ist, müssten im Anschluss des Forschungsprojekts der RPTU noch klinische Studien her. Das Gute daran ist laut Uni aber, dass sich die neuen Verfahren auch auf andere Krebsarten anwenden ließen.

Das Projekt an der RPTU wird übrigens von der Carl-Zeiss-Stiftung mit fünf Millionen Euro unterstützt.

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