Der Spechtpfad verdankt seinen Namen zum einen der Form: aus der Luft sieht er aus wie der Vogel. Zum anderen lassen sich vom Bohlenweg aus mit etwas Glück die fünf Spechtarten des Schwarzwalds entdecken: Buntspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Wendehals und Dreizehenspecht. Kleine Spechte am Geländer weisen darauf hin, wo die totholzliebenden Vögel entdeckt werden können.
"Der Weg ist das Ziel"
Der neue Pfad mit Brettern aus Kastanien- und Eichenholz ist 1,2 Kilometer lang und beginnt direkt neben dem Lotharpfad an der Schwarzwaldhochstraße. Charly Ebel, Ranger im Nationalpark, hat den Weg mitentwickelt. Sein Ziel: die Menschen für die Wildnis zu begeistern. "Der natürliche Wald entlang des Spechtpfades enthält 30 Prozent Totholz. Das Totholz mit seinen Insekten ist ein idealer Lebensraum für Spechte", so Ebel. Der Spechtpfad sei so angelegt, dass man immer wieder stehen bleiben kann, um die Umgebung wahrzunehmen. "Der Weg ist das Ziel", so Ebel.
Wildnis im Schwarzwald mit Rollstuhl erleben
Das Besondere: Der Rundweg ist breiter gebaut und soll deswegen auch für Menschen mit Geheinschränkungen, im Rollstuhl oder mit Kinderwagen geeignet. An verschiedenen Stationen entlang des Pfades sind 3D-Druck-Specht-Attrappen angebracht. Noch nicht ganz fertig gebaut ist die Aussichtsplattform, die sich von oben betrachtet an der Stelle des Spechtsschwanzes befindet.
Auflugsziel Spechtpfad: Auch echte Tiere zu sehen?
Einen lebenden Specht aus nächster Nähe zu beobachten, sei eher schwierig, so Ranger Ebel. Dafür seien ihre Hackspuren gut sehen. Die verschiedenen Spechtarten sind an ihren unterschiedlichen Trommelgeräuschen zu erkennen. Ein QR-Code auf dem Pfad führt die Besucherinnen und Besucher des Spechtpfades durch ein einstündiges Spiel. Sie treffen auf verschiedene Spechte und versuchen anhand von Tipps eine Zieladresse zu errätseln.
Der Tag für die Einweihung des Spechtpfades am Dienstag wurde von der Verwaltung des Nationalparks Schwarzwald bewusst gewählt: Am 14. Mai wird jährlich der "Tag des Wanderns" gefeiert.