Zwei neue Mitarbeitende im Edeka Petermann in Korb (Rems-Murr-Kreis) sind ein großes Gesprächsthema im Landkreis. Dabei geht es nicht um Menschen, sondern um Roboter, die seit sechs Wochen dort im Einsatz sind. Der Roboter "Kai-Uwe" führt die Kundinnen und Kunden zu den Produkten, wenn sie diese nicht finden. Für die Sauberkeit ist der Putzroboter "Chantal" zuständig.
Die Namen für die Roboter haben sich die Mitarbeitenden ausgedacht. Filialleiter Ronald Petermann hat die beiden Roboter geleast. Bei einem Kauf würde "Kai-Uwe" 28.000 Euro kosten, "Chantal" 40.000 Euro. Die Herstellerfirma hat die beiden Roboter je zwei Tage lang programmiert, sodass sie die Wege im Laden kennen. "Eingelernt" wurde der Roboter von der Herstellerfirma.
Kritik: Roboter "Kai-Uwe" kennt nur 40 von 23.000 Produkten
"Ich bin zufrieden, aber es gibt natürlich noch Verbesserungsmöglichkeiten. Der Kai-Uwe müsste die Produkte noch besser kennen", sagt Petermann. Aktuell kennt der Verkaufsroboter nur die wichtigsten 40 Produkte. So zum Beispiel Hefe, Butter, Milch, Batterien oder Seife. Im Sortiment hat der Edeka-Markt 23.000 Artikel. In den Roboter können maximal 100 Produkte eingespeist werden.
Roboter in Korb sind Unterstützung, aber kein Ersatz
Neben "Kai-Uwe" arbeitet noch "Chantal" im Supermarkt, sie putzt den Laden. "Zu Beginn haben wir gedacht, dass wir die Putzfrau ein Stück weit ersetzen können." Dann hätte sie Zeit für andere Aufgaben gehabt, so der Filialleiter. Im Nachgang habe sich jedoch herausgestellt, dass das nicht möglich ist.
Die Grundreinigung müsse nach wie vor durch eine menschliche Reinigungskraft stattfinden. Während des Tagesgeschäfts mache der Putzroboter "Chantal" sauber. "Beides zusammen ist super", betont Petermann. Die Roboter machen den Mitarbeitenden aber auch zusätzliche Arbeit: Akkus laden, Schmutzbehälter leeren oder technische Probleme lösen.
Schülerinnen und Schüler sind von Roboter im Edeka begeistert
Der Verkaufsroboter "Kai-Uwe" kann auch Musik abspielen und tanzen. Das kommt bei Kindern gut an. "Eine Lehrerin hat erzählt, das war montags Thema Nummer eins in der Schule und wichtiger als Tripsdrill“, so Filialleiter Ronald Petermann. Auch der elfjährige Paul ist begeistert von dem Verkaufsroboter. "Es ist interessant, mit einem Roboter Kontakt zu haben", sagt Paul. Er finde es besonders cool, dass der Roboter außer Lebensmittel suchen auch noch tanzen kann.
"Es gibt Menschen die sind affin für den Roboter und freuen sich drüber und spielen mit ihm", sagt Filialleiter Ronald Petermann. "Andere Menschen ignorieren das und fragen sich ob man so neumodische Dinger braucht", ergänzt er. Das sei jedoch die Minderzahl, denn insgesamt bekommt der Edeka-Markt positive Rückmeldungen zu den neuen Robotern.