Die strengen Betretungsregelungen für den Nationalpark Schwarzwald werden in den sogenannten Management-Zonen, also in den Randgebieten des Parks, zumindest teilweise gelockert. In bestimmten Erlebnisbereichen solle es künftig möglich sein, Wege zu verlassen, um etwa Pilze oder Beeren zu suchen. Für Anwohner wird es Sonderregelungen geben. Das gab der Park am Montag nach einer Sitzung des Nationalparkrats bekannt.
Nationalpark Schwarzwald Thema bei Podiumsdiskussion in Hundsbach
Am Montagmorgen hatte der Nationalparkrat über das Thema gesprochen. Das wurde am Montagabend dann auf einer Podiumsdiskussion im Haus des Gastes im Forbacher Ortssteil Hundsbach ausführlich diskutiert. Eingeladen dazu hatte die Bürgerinitiative Hundsbach. Sie will für ihren Ort, der bei einer Erweiterung komplett vom Nationalpark eingeschlossen wäre, eine Lockerung der Regelungen für die Einwohner erreichen.
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Für Anwohner in Hundsbach könnte es Sonderregeln geben
Weil aber noch gar nicht klar ist, ob, wann und wie die Erweiterung kommen wird, wurde in Hundsbach noch nicht über konkrete Maßnahmen gesprochen. Klar ist aber, dass mit der Lockerung des Wegegebots auch Sonderregelungen für Anwohner verbunden sein werden. So könnten etwa Managementwege geöffnet werden, ohne dass sie ausdrücklich als Wanderwege im Nationalpark ausgezeichnet werden.
Für den Erfolg des Nationalparks sei es wichtig, dass die Anliegen der Anwohner ernst genommen werden, betonte Schlund gegenüber dem SWR. Deshalb seien solche Lockerungen ein pragmatischer Kompromiss, der den Bürgerinnen und Bürgern entgegenkomme, die sich seit Jahrzehnten dem Wald vor ihrer Haustür verbunden fühlten und gerne in ihm unterwegs seien.
Bürgerinitiative positiv überrascht
Die Bürgerinitiative in Hundsbach, die am Montagabend die Nationalpark-Leitung und einen Vertreter des Umweltministeriums zu Gast hatte, war von diesen Plänen positiv überrascht. Die Lockerungen etwa in Herrenwies, einem Ort der ebenfalls komplett vom Nationalpark umgeben ist, machten Mut für künftige Verhandlungen, erklärte ein Sprecher der BI dem SWR. Die Tatsache, dass auch im bestehenden Nationalpark noch Änderungen möglich sind, seien ein gutes Signal, hieß es aus Kreisen der Bürgerinitiative.