SEW-Eurodrive ist einer der internationalen Marktführer für Antriebs- und Automatisierungstechnik und das Werk in Graben-Neudorf (Kreis Karlsruhe) ist sein wichtigster Produktionsstandort in Europa. Weil Logistik und Produktion dort aber in die Jahre gekommen sind, soll nun auf dem bestehenden Firmengelände auf über sieben Hektar ein komplett neues Getriebemotoren-Montagezentrum entstehen.
Bis zu 300 neue Arbeitsplätze geplant
Bis zum Jahr 2031 soll die moderne Fabrik fertig sein. SEW will seine Tagesproduktion von derzeit 3.500 Motoren mehr als verdoppeln und in den kommenden Jahren in Graben-Neudorf knapp 300 neue Arbeitsplätze schaffen. Dazu soll die alte Produktionsfabrik aus den 80er-Jahren zum Teil abgerissen und erneuert werden.
Alte Produktions- und Lagerhallen werden durch neue ersetzt
Schon heute arbeiten rund 2.500 Menschen bei SEW-Eurodrive in Graben-Neudorf. Bis in sieben Jahren sollen es über 3.000 sein, skizziert der Geschäftsführer für Sonderthemen, Johann Soder, die Ziele seines Unternehmens. Die neue Produktionshalle soll in Zukunft direkt mit einem dahinter liegenden Hochregallager verbunden sein, das ebenfalls noch gebaut wird. Außerdem soll in dem neuen Werk die komplette Logistik- und Serviceabwicklung für Europa untergebracht werden.
Für die neue Produktionshalle soll kein neues Gelände erschlossen und auch kein Wald abgeholzt werden. Die rund 7,6 Hektar große Halle mit Hochregallager entsteht komplett auf dem bisherigen Produktionsgelände. In vier Bauabschnitten sollen die alten Hallen entweder abgerissen oder saniert werden.
"Ein Glücksfall für Graben-Neudorf"
Für Graben-Neudorf sei das Engagement von SEW ein Glücksfall, meint Bürgermeister Christian Eheim (parteilos). Er freue sich auf neue Arbeitsplätze und vor allem über die Maßnahmen zur Standortsicherung, erklärte Eheim am Montag bei der Vorstellung des Projekts im Neudorfer Rathaus.
Unternehmen investiert insgesamt mehr als ein Milliarde Euro
Die geplante Investition in Graben-Neudorf steht am Ende einer ganzen Reihe von Erneuerungsmaßnahmen am dortigen SEW-Standort. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in Graben-Neudorf bereits rund 970 Millionen Euro investiert. Das neue Getriebemotoren-Montagezentrum soll die SEW-Produktionsstätten in ganz Europa und Übersee mit Teilen und Erzeugnissen des "SEW-Getriebemotorenbaukastens" versorgen. Außerdem wird in das neue Gebäude das weltweite SEW-Servicezentrum integriert.
Fernwärme und Photovoltaik sollen Hälfte des Stromverbrauchs decken
Das SEW-Werk in Graben-Neudorf hat nach eigenen Angaben einen jährlichen Stromverbrauch von rund 80 Gigawatt. Das entspricht etwa dem Verbrauch einer mittleren Kleinstadt. Rund 40 Prozent dieses Stroms erzeugt das Unternehmen bisher selbst. Auf den neuen Produktionsstätten sollen neue Photovoltaikanlagen installiert werden. Das Unternehmen will damit in Zukunft bis zu 50 Prozent seines Stromverbrauchs decken. Außerdem ist ein Anschluss an das geplante Fernwärmenetz in der Region geplant.