Jola Ketterer aus Pforzheim läuft von Los Angeles quer durch die USA bis nach New York und hat nun die ersten 1.000 Kilometer geschafft. An einem Ort namens Forrest Gump hat Jola Ketterer am 10. März erstmals ihre Laufschuhe geschnürt. Genauer gesagt: auf jenem Pier in Santa Monica westlich von Los Angeles, auf dem die berühmte Sitzbank aus dem Kinofilm mit Tom Hanks steht. Seitdem hat die Extremsportlerin bereits vier Bundesstaaten durchlaufen: Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah.
Als wir sie am Nachmittag erreichen, ist es in Utah gerade acht Uhr morgens. Jola Ketterer ist bereits unterwegs, als sie mit uns spricht. Für sie kein Problem, sondern willkommene Abwechslung. Sie höre ja auch Hörbücher und Podcasts unterwegs, erzählt sie, wenn sie nicht einfach nur die Landschaft um sich herum genießt. Und Momente zum Staunen und Genießen habe es auf den ersten 1.000 Kilometern unzählige gegeben.
Hunderte Kilometer durch menschenleere Landschaften der USA
Drei Tage brauchte sie, um den Großraum Los Angeles hinter sich zu lassen. Seither läuft sie, abgesehen von der Glücksspiel-Metropole Las Vegas, überwiegend durch Wüsten- und Gebirgslandschaften. Nach den Höhepunkten gefragt, fällt ihr die Antwort schwer. Sie habe Bilder im Kopf von grandiosen Landschaften. Wie etwa das Mojave National Preserve mit seinen faszinierenden Kakteenwäldern. Überhaupt die Wüste!
Amerikaner interessiert am Spendenlauf der Extremläuferin
Sie laufe fast nur an der Straße, sagt Jola. Da fühle sie sich in diesen einsamen Landschaften einfach sicherer. Anders als ursprünglich geplant, absolviert sie ihr tägliches Pensum nicht mehr am Stück, sondern mit einer Unterbrechung. Sie könne so mit ihren Kräften besser haushalten, meint sie.
Nach 30 bis 35 Kilometern macht sie regelmäßig Mittagspause im Wohnmobil, in dem sie ihr Ehemann Peter in den ersten drei Wochen begleitet hat. Dann gebe es meistens Haferflocken mit Obst und Nüssen. Nach einem Mittagsschläfchen läuft sie dann nochmals mindestens 20 Kilometer.
Sportlerin aus Pforzheim sammelt Spenden für Frauenprojekte
Heute stecke ihr noch etwas die Müdigkeit vom Tag zuvor in die Knochen, gesteht sie. Acht Stunden sei sie gelaufen, 60 Kilometer mit mehr als 1.000 Höhenmetern. Zudem war wegen einer anderen Zeitzone der Tag und damit die Erholungspause etwas kürzer. In einem Städtchen namens Hurricane ist sie gestartet. Auch heute geht es immer nur geradeaus. Ihr Ziel: irgendwo im Nirgendwo der Wüste von Arizona.
Unterwegs begegne sie so gut wie niemandem. Und wenn doch, wie etwa an Tankstellen oder Motels, treffe sie stets auf freundliche und hilfsbereite Menschen, die sich sehr für ihr Laufabenteuer interessierten. Und für den guten Zweck, der dahinter steckt. Jola Ketterer sammelt auf ihrer Tour Spenden für verschiedene Frauenprojekte und den Zonta-Club.
Ziel: Ohne Muskelkater bis New York
Dafür wird sie noch weitere 80 Tage an jedem Morgen neu ihre Laufschuhe schnüren. bis sie ihr Ziel New York erreicht hat. Und wer will bezweifeln, dass ihr das gelingt? Bislang, sagt Jola, habe sie weder Muskelkater noch Blasen an den Füßen. Auch wegen Ehemann Peter. Denn der habe sie bisher nach jedem Lauf mit einer Fußmassage verwöhnt.