Das Aktionsbündnis "Rettet das Krankenhaus" hatte zusammen mit der Stadtverwaltung Wertheim (Main-Tauber-Kreis) für Mittwoch zum Erhalt der Rotkreuzklinik zu einer Demonstrationsfahrt nach Stuttgart und Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) aufgerufen. Auf der Kundgebung in Stuttgart sicherte Gesundheits- und Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) den rund 300 angereisten Menschen vor dem Landtag Unterstützung bei der Krankenhausplanung zu, wenn sich zuvor Stadt und Insolvenzverwalter auf ein Konzept einigen würden. Ihm wurde eine Petition für den Erhalt der Klinik übergeben, die seit Mitte Februar über 31.000 Menschen unterschrieben haben. Dennoch zeigte sich der Wertheimer Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) enttäuscht von Luchas Reaktion. Fragen seien offen geblieben.
"Verantwortung für Krankenhaus nicht geklärt"
"Erst stirbt ein Krankenhaus, dann die Menschen" - stand beispielsweise auf einem Banner, das die Bürgerinnen und Bürger dem Gesundheitsminister entgegenstreckten. Notärztin Sabine Rückert warnte bei der Übergabe der Petition, dass die Notfallversorgung gefährdet sei, sollte das Krankenhaus schließen. Schon jetzt sei sie in der Region oft 40 bis 60 Minuten unterwegs, um mit zeitkritischen Notfällen ein Krankenhaus zu erreichen.
Der Wertheimer Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zeigte sich nach der Übergabe der Petition enttäuscht von der Reaktion des Ministers. Die Grundsatzfrage, wer trage Verantwortung für die Krankenhäuser im Land, sei nicht geklärt worden.
Am Nachmittag Demo in Tauberbischofsheim
Nach der Kundgebung in Stuttgart fand am Nachmittag noch eine Demonstration in Tauberbischofsheim statt. Dort hatte der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Christoph Schauder (CDU), mit den Teilnehmenden gesprochen. Laut der Stadt Wertheim hatten sich 100 Menschen für die Demo in Tauberbischofsheim angemeldet. Zusätzliche Teilnehmer sind mit dem Auto angereist.
Bei der Demonstration wurden Sätze wie "Wir sind viele, wir sind laut, weil Ihr uns die Klinik klaut!" gerufen. Auch Buh-Rufe waren bei den Vorträgen der Redner zu hören, sobald der Landrat erwähnt wurde.