Archäologen finden seltene Gräber bei Allensbach (Foto: Pressestelle, Heiko Glunk)

Funde sind bis zu 3.500 Jahre alt

Archäologen finden seltene Gräber bei Allensbach

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Überraschung für die Archäologen im Kreis Konstanz: An der B33 bei Allensbach sind erneut seltene Gräber aus der Eisen- und Bronzezeit gefunden worden.

Vier Jahre ist es her, dass die Archäologen im Zuge der Bauarbeiten an der B33 bei Allensbach im Kreis Konstanz eine historische Richtstätte entdeckt haben. Nun meldeten die Wissenschaftler weitere überraschende Funde ganz in der Nähe. Das teilt das Landratsamt mit. Die Funde sind bis zu 3.500 Jahre alt und sehr selten: Die Archäologen haben nahe Allensbach Gräber aus der Eisen- und Bronzezeit entdeckt.

Nachdem in den vergangenen Jahren bereits erste Gräber gefunden worden waren, hat das Grabungsteam nun von Januar bis März innerhalb von acht Wochen Reste von 15 Grabhügeln dokumentiert. Die seien vermutlich im 19. Jahrhundert eingeebnet worden, hieß es.

Die Ausgrabungen haben sich sehr gelohnt. Obwohl die Grabhügel schon vor langer Zeit völlig eingeebnet wurden, konnten wir noch zahlreiche bis zu 3.500 Jahre alte Gräber bergen.

Das Team legte kleine Grabkammern frei und entdeckte Gräber mit Skeletten. In drei von ihnen fanden sie Bronzenadeln – typische Grabbeigaben in der mittleren Bronzezeit.

Archäologen finden seltene Gräber bei Allensbach (Foto: Pressestelle, Heiko Glunk)
Kreisarchäologe Jürgen Hald zeigt die Bronzenadeln, die bei Allensbach gefunden wurden.

Sie stießen aber auch auf eisenzeitliche Brandbestattungen mit Keramikbeigaben des achten bis sechsten Jahrhunderts vor Christus.

Funde auf der künftigen Baustelle für B33-Ausbau

Gefunden wurden die Gräber oberhalb der Abfahrt Allensbach Ost. Dort entsteht eine Baustelle an der B33, unter anderem für den künftigen Röhrenbergtunnel bei Allensbach. Bereits 2020 kamen am Rand dieser Fläche erste Gräber aus der frühkeltischen Eisenzeit beim Bau eines Radwegs zum Vorschein.

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