Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 23. September 2021

Stand

Donnerstag, 23. September 2021

Bund investiert in Long-Covid-Erforschung

21:50 Uhr

Um Long-Covid besser zu verstehen und behandeln, unterstützt das Bundesforschungsministerium zehn Forschungsvorhaben. Insgesamt werden dafür 6,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, teilte das Ministerium mit. "Sehr viele Covid-19-Patientinnen und -Patienten leiden auch Wochen oder Monate danach noch an Symptomen - unabhängig von der Schwere des Krankheitsverlaufs. Diese Menschen bestmöglich versorgen zu können, bleibt eine Herausforderung", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am Donnerstag. Schätzungen zufolge treten die mit Long-Covid verbundenen Symptome bei rund zehn Prozent der mit dem Coronavirus infizierten Menschen auf. Zu den häufigsten Spätsymptomen zählen extreme Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Atemnot sowie der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Erholung von Coronazeit: Bund fördert Urlaub für arme Familien

21:18 Uhr

Um sich von der schweren Coronazeit besser erholen zu können, fördert die Bundesregierung kurze Urlaube für Familien mit geringerem Einkommen. Bei dem Programm "Corona-Auszeit" können ab sofort Aufenthalte gebucht werden, teilte das Bundesfamilienministerium mit. Dabei können Familien eine Woche lang Urlaub in einer gemeinnützigen Erholungseinrichtung machen. Zahlen müssen sie nur etwa zehn Prozent des üblichen Preises.

Stiko: Auffrischungsimpfungen zunächst nur für Risikopatienten

19:56 Uhr

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will Auffrischungsimpfungen zunächst nur für Risikopatienten empfehlen. "Wir haben die Sichtung aller wissenschaftlichen Daten zur Frage der Auffrischungsimpfungen für bestimmte Risikogruppen abgeschlossen und als Kommission eine Empfehlung beschlossen", sagte der Ulmer Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Die Stiko empfiehlt abgestuft Auffrischungsempfehlungen für Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös reguliert wird, etwa bei Rheuma oder nach einer Transplantation."

Maskenpflicht an Schulen auf unbestimmte Zeit verlängert

19:23 Uhr

Die Maskenpflicht an Schulen soll laut der baden-württembergischen Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) auf unbestimmte Zeit verlängert werden. Das gab sie heute im Bildungsausschuss des baden-württembergischen Landtags bekannt. Die Maskenpflicht sei notwendig, um den Präsenzunterricht und die gelockerten Quarantäneregeln an den Schulen weiter zu garantieren, sagte Schopper. Die Infektionszahlen blieben auch zehn Tage nach Schulstart aber weiter gering. 0,1 Prozent der 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler wurden bis heute positiv getestet und mussten in Quarantäne. Fälle gebe es an 795 Schulen. Außerdem verteidigte die Kultusministerin im Bildungsausschuss, dass das Land noch keine Fördergelder vom Bund für Luftfilter abgerufen hat. Erst sehr spät, nämlich Ende August, habe es Klarheit über die Mittel und Förderbedingungen des Bundes gegeben. Zu diesem Zeitpunkt sei das Förderprogramm des Landes über 70 Millionen Euro aber schon angelaufen. Jetzt gebe es Überschneidungen.

Hospitalisierungsinzidenz in BW steigt auf 2,11

19:09 Uhr

Das Landesgesundheitsamt meldet seit gestern 1.744 bestätigte Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg - weniger als vor einer Woche (1.968 Fälle). Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am Donnerstag etwas angestiegen - auf 81,0. Am Tag zuvor lag sie noch bei 80,7. Am höchsten war der Wert der Corona-Neuinfektionen in Pforzheim mit 210,3. Den niedrigsten Wert verzeichnet der Stadtkreis Heidelberg mit 42,2. Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz stieg leicht an: von 1,99 am Mittwoch auf 2,11 am Donnerstag. Diese sogenannte Hospitalisierungsinzidenz ist neben der Zahl der Covid-19-Patienten in Intensivbehandlung ausschlaggebend für mögliche strengere Maßnahmen. 195 Erkrankte sind aktuell in intensivmedizinischer Behandlung, das sind 7 weniger als am Mittwoch.

Nach Bluttat in Idar-Oberstein: BW-Minister Strobl befürchtet Nachahmer

18:53 Uhr

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellenmitarbeiter nach einem Streit um die Maskenpflicht in Idar-Oberstein sieht der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) eine mögliche Gefahr durch Nachahmer.

Kritik an Blockaden von Impfgegnern vor BW-Schulen

18:08 Uhr

Nachdem Impfgegner in den vergangenen Tagen Impfaktionen an Schulen in Baden-Württemberg blockiert haben, kritisieren Politiker die Proteste. Vor Schulen zu demonstrieren sei nicht akzeptabel. Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) äußerte sich am Nachmittag kritisch: "Wer Impfaktionen blockiert oder stört und wer Impfärztinnen und -ärzte an der Arbeit hindern will, versucht, Menschen an ihrem Recht auf eine Impfung zu hindern." Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Wir stellen fest, dass es eine zunehmende Radikalisierung dieser Szene gibt."

Impfstoff: Novavax beantragt Notfallzulassung bei WHO

17:23 Uhr

Der US-Pharmakonzern Novavax und das indische Serum-Institut haben nach eigenen Angaben bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Antrag auf Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff gestellt. Damit könnte das Präparat im Rahmen der internationalen Hilfsinitiative Covax eingesetzt werden, die ärmere Länder mit Vakzinen versorgen soll. Der Antrag bei der Weltgesundheitsorganisation stütze sich auf eine bereits erfolgte Einreichung bei den zuständigen indischen Behörden, hieß es. Der Impfstoff von Novavax ist leichter zu lagern und zu transportieren als manche anderen Vakzine. Auf ihm ruhen große Hoffnungen für eine bessere Versorgung von Entwicklungsländern mit Impfstoffen. Im Juni erklärte der Hersteller, das Vakzin sei zu etwa 90 Prozent wirksam gegen symptomatische Covid-19-Erkrankungen.

Biontech-Impftsoff: Entscheidung über Einsatz bei Kindern noch 2021

17:21 Uhr

Eine Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder in der Europäischen Union könnte noch in diesem Jahr erfolgen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte, sie habe noch keinen Antrag auf die Erweiterung der Genehmigung für unter Zwölfjährige erhalten. Damit rechne sie aber für Anfang Oktober. Die Bewertung des Zulassungsantrags dürfte dann rund vier Wochen dauern. Die beiden Unternehmen hatten Anfang der Woche Ergebnisse aus der Studie mit dem Impfstoff zum Einsatz bei Fünf- bis Elfjährigen vorgelegt und erklärt, nun schnellstmöglich für diese Altersgruppe die Zulassung beantragen zu wollen.

Spahn: 3G-Nachweise stärker kontrollieren

17:06 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat stärkere Kontrollen von Nachweisen angemahnt, wenn Corona-Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete gelten. "Ich glaube, dass mehr verbindliches Überprüfen auch bei uns noch den einen oder anderen überzeugen kann, sich impfen zu lassen", sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenportal "Watson".

Polizei warnt: Corona-Schockanrufe im Zollernalbkreis sind frei erfunden

15:20 Uhr

Das Polizeipräsidium Reutlingen warnt vor einer Welle von betrügerischen Telefonanrufen im Zollernalbkreis. Kriminelle würden erzählen, dass ein Angehöriger schwer an Corona erkrankt sei und dringend Geld für Medikamente und die Behandlung benötige. Diese Geschichten sind laut Polizei frei erfunden. Der Tipp von der Polizei: Sofort auflegen und nicht auf das Gespräch eingehen, da es sich um Anrufe von Kriminellen handle.

Marburger Bund: Befristungen verschärfen Ärztemangel

13:20 Uhr

Angestellte Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg sind überlastet und überwiegend befristet beschäftigt. Das geht aus einer Umfrage des Marburger Bunds hervor. Die Landesvorsitzende Sylvia Ottmüller warnte, dass Befristungen den Ärztemangel im Land verschärfen könnten. Durch die Belastungen während die Corona-Pandemie würden noch mehr Medizinerinnen und Mediziner ans Aufhören denken, so die Landesvorsitzende.

Fünf-Millionen-Euro-Sofortprogramm für Wiederbelebung der Innenstädte

11:50 Uhr

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hat ein Sofortprogramm aufgelegt, um angeschlagene Innenstädte und den dortigen Einzelhandel zu stärken. Städte und Gemeinden können insgesamt fünf Millionen Euro abrufen. Geringe Kauflaune, wenig Umsätze und damit verbundene Betriebsschließungen und Leerstände - Innenstädte und deren Einzelhändler seien durch die Corona-Pandemie und den allgemeinen Strukturwandel herausgefordert, so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Städte und Gemeinden sollen beispielsweise Geld bekommen, wenn sie leerstehende Räume an sogenannte Pop-up-Stores vermieten, also Geschäfte, die kurzfristig und für einen bestimmten Zeitraum öffnen. Außerdem werden Städte und Gemeinden finanziell unterstützt, die Veranstaltungen in ihren Zentren planen und umsetzen. Im Gegensatz zu bestehenden Förderprogrammen soll das Sofortprogramm laut Wirtschaftsministerium Innenstädten noch kurzfristiger zum Neustart verhelfen.

Polizeischutz für Impfaktion in Freiburger Schule

11:30 Uhr

Fast 100 Impfgegner haben gegen eine Impfaktion in einer Schule in Freiburg protestiert. Sie nannten Schülerinnen und Schülern, die sich impfen lassen wollten, "freiwillige Versuchskaninchen" und griffen die Schulleitung per Megafon verbal an. Die Polizei griff immer wieder ein.

Unternehmerverband in BW sieht telefonische Krankschreibung kritisch

11:20 Uhr

Im Zusammenhang mit der Streichung der Quarantäne-Lohnfortzahlung für Ungeimpfte sieht der Verband "Unternehmer Baden-Württemberg" mögliche Probleme bei der telefonischen Krankschreibung. "Wir fürchten durchaus einen gewissen Anstieg von – ich sage mal 'nicht ganz korrektem' Verhalten", so Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick. So könnten sich Mitarbeiter ohne Impfung krankschreiben lassen, um die Quarantäne zu umgehen. Insgesamt stellte Dick aber fest: "Unsere Erfahrung ist, dass sehr, sehr viele Belegschaften die letzten anderthalb Jahre gut durchgestanden haben. Da müsse dieser "letzte Schritt auch noch gemeinsam" durchgestanden werden. Allerdings brauche es dafür "sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit", so Dick weiter.

VGH: Eilantrag gegen Maskenpflicht in Schule abgelehnt

11:00 Uhr

Niederlage für eine Schülerin aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim. Dieser hat einen Eilantrag der Fünftklässlerin abgelehnt. Das Mädchen hatte argumentiert: Die Masken- und Testpflicht in der Schule greife in ihre Rechte ein.

Dehoga BW: "Aggressionspotential der Gäste in Restaurants steigt"

10:10 Uhr

Der Chef des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Baden-Württemberg, Fritz Engelhardt, hat im SWR beklagt, dass wegen der Kontrollen der 3G-Regeln in Restaurants im Land das Servicepersonal häufig beschimpft werde. "Es gibt hier viel Unverständnis von Gästen. Wir sind ausführendes Organ staatlicher Vorgaben. Das Personal am Einlass eines Restaurants erfüllt nur seine Aufgabe und wird häufig beschimpft und sogar bedroht." Die Situation sei mittlerweile sehr belastend und nicht mehr hinnehmbar. Engelhardt sagte, das Aggressionspotential der Gäste sei stark gestiegen. Außerdem komme es zum Beispiel in seinem Hotel in Pfullingen (Kreis Reutlingen), wo auch internationale Gäste über Online-Buchungssysteme reservierten, manchmal zu unsäglichen Diskussionen an der Rezeption, wenn ein Gast seinen Impfausweis vergessen habe. "Dann müssen wir ihn wegen der staatlichen Vorgaben abweisen", so der Hotelier im SWR.

Unternehmerverband in BW begrüßt Ende der Quarantäne-Lohnfortzahlung

9:10 Uhr

Der Verband "Unternehmer Baden-Württemberg" hat die Streichung der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Quarantänefall begrüßt. Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick sagte im SWR: "Wir halten das für sehr sinnvoll. Es ist eine Frage der Solidarität, dass denjenigen, die sich aus freien Stücken gegen eine Impfung entscheiden, keine Fortzahlung gewährt wird.“ Auch Dick räumte jedoch ein, dass viele Fragen der Praxis noch offen seien. Dazu zähle auch die Frage, wie Arbeitgeber überhaupt Kenntnis vom Impfstatus ihrer Beschäftigten erlangen könnten: "Das Frage-Recht haben wir ja schon seit einigen Wochen gefordert“, sagte Dick. Die Politik verlange zwar ausgeklügelte Corona-Hygiene-Konzepte, verweigere aber den Unternehmen das Recht, den Impfstatus abzufragen. "Wir halten das für schwierig.“ Baden-Württemberg hatte als erstes Land angekündigt, von der Ausnahme im Infektionsschutzgesetz Gebrauch zu machen. Seit 15. September gibt es für Ungeimpfte dort keine Entschädigung für Gehaltseinbußen durch Quarantäne mehr.

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz leicht gesunken

4:27 Uhr

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist erneut gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 63,1 an. Am Vortag hatte der Wert bei 65 gelegen, vor einer Woche bei 76,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.696 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.925 Ansteckungen gelegen.

Städtetag für Aussetzung der Quarantäne-Entschädigung für Nicht-Geimpfte

1:38 Uhr

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung (SPD), hat positiv auf den Beschluss der Gesundheitsminister zur Streichung der Lohnfortzahlung für Nicht-Geimpfte in Quarantäne reagiert. "Ich halte es für richtig, die Fortzahlung von Verdienstausfällen bei Quarantäne für Ungeimpfte auslaufen zu lassen", sagte der Leipziger Oberbürgermeister den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Wenn Menschen sich nicht impfen lassen, ist das ihre Entscheidung", sagte Jung weiter. "Aber Lohnfortzahlung sollte der Staat nur übernehmen, wenn es dafür einen guten Grund gibt, wenn sich also jemand zum Beispiel aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann". Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass nicht-geimpfte Beschäftigte, die in Quarantäne müssen, spätestens ab 1. November deutschlandweit keinen Ausgleich mehr für entgangenen Lohn bekommen sollen.

DGB gegen Aussetzung der Quarantäne-Entschädigung für Nicht-Geimpfte

0:35 Uhr

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert den Beschluss der Gesundheitsminister, dass Nicht-Geimpfte künftig bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne keine Entschädigung mehr bekommen sollen. "Es kann nicht sein, dass die Politik die Verantwortung für den Kampf gegen die Pandemie einfach bei den Beschäftigten ablädt", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann dem SWR. "Eine Impfpflicht durch die Hintertür lehnen wir weiterhin ab." Außerdem bedeute die Neuregelung auch, dass Beschäftigte dem Arbeitgeber ihren Impfstatus offenlegen müssten. Hoffmann betonte, es sei eine der wichtigsten Errungenschaften der Arbeiterbewegung, dass Arbeitgeber so wenig wie absolut nötig über das Privatleben und damit auch die Gesundheitsentscheidungen der Beschäftigten erfahren.

Donnerstag, 23. September 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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