Die baden-württembergische Landesregierung hat Schutzmasken im Wert von rund 14 Millionen Euro vernichtet. Wie das Sozialministerium auf SWR-Anfrage mitteilte, mussten die Masken verbrannt werden, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war oder weil sie Mängel aufwiesen.
Konkret handelt es sich um rund sechs Millionen OP-Masken, 4,6 Millionen KN95-Masken und einige tausend FFP2-Masken. Sie wurden laut eines Sprechers des Sozialministeriums in Zementwerken als sogenannte Ersatzbrennstoffe verbrannt.
Corona-Masken werden verbrannt: Keiner will FFP2-Masken mehr haben
Die Masken zu spenden sei nicht mehr möglich gewesen, da es vor allem bei den OP-Masken keine Nachfrage mehr gegeben habe. Auch die hochwertigeren FFP2- und KN95-Masken wollte wohl niemand mehr haben. Die potenziellen Empfänger hätten nur solche Masken gewollt, die noch mindestens sechs Monate haltbar gewesen seien, hieß es auf SWR-Anfrage.
Die Problematik dreht sich indes nicht nur um Masken - auch bei Handschuhen und Schutzkitteln läuft demnächst das Mindesthaltbarkeitsdatum ab. Das Material hat einen Wert von über einer halben Millionen Euro. Ob sie verbrannt oder auf andere Art vernichtet werden, werde derzeit geprüft.
Bund will 755 Millionen Corona-Masken verbrennen
Nicht nur in Baden-Württemberg müssen aktuell viele Überbleibsel aus der Zeit der Corona-Pandemie entsorgt werden: Auch in Rheinland-Pfalz sollen fast fünf Millionen Corona-Schutzmasken mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum vernichtet werden. Der Bund will nach einem Bericht der "Welt" gar mindestens 755 Millionen Corona-Masken mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum in die Müllverbrennung geben.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Kathrin Vogler, kritisierte die Verbrennung. Der Überhang an Masken nach Ende der Maskenpflicht sei absehbar gewesen. Das Ministerium hätte die Masken rechtzeitig an Arztpraxen, Krankenhäuser oder Behinderteneinrichtungen kostenlos abgeben sollen, damit diese keine mehr hätten bestellen müssen, argumentierte sie.