Lotusblumen sind echte Exoten und ursprünglich in stehenden Gewässern, insbesondere in Asien oder Australien verbreitet. Sie wachsen ähnlich wie Seerosen, können aber auch als Staudenpflanzen im eigenen Garten wachsen. Wie das gelingt, weiß SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer.
Von Asien nach Sibirien und Deutschland
Als unsere Gartenexpertin Natalie Bauer vor einigen Jahren das erste Mal eine Lotusblüte im Fernsehen gesehen hat, war sie sofort begeistert: "Es war Liebe auf den ersten Blick, ich war hin und weg". Durch den Beitrag erfuhr sie, dass Lotusblumen auch hier in Deutschland gut wachsen können und winterhart sind. Die Nelumbo nucifera, wie die Lotusblume wissenschaftlich heißt, wächst nämlich nicht nur in den Tropen, sondern auch in Regionen, in denen es kalte Winter gibt. Darunter der Norden der USA und Sibirien. Wer die Pflanze also im eigenen Garten anpflanzen will, hat gute Chancen.
Lotusblumen sind pflegeleicht und winterhart
Durch ihre Erfahrung mit den exotischen Pflanzen weiß die Expertin, dass die Lotusblume kaum Pflege benötigt. Zwei Aspekte seien jedoch wichtig. "Der Lotus ist erstmal ein Nährstoff-Fresser. Anders kann man das wirklich nicht bezeichnen", erklärt Bauer. Deshalb sei es wichtig, die Pflanze regelmäßig zu düngen, damit sie gut versorgt ist. Mit Blüten kann im Sommer gerechnet werden.
Wichtig sei außerdem, die Pflanze vor Frost zu schützen. "Der Lotus ist winterhart, aber eine Sache darf nicht passieren: Der Frost darf nicht an das Rhizom gelangen", so die Gartenexpertin. "Wenn der Frost drankommt, dann ist der Lotus dahin. Daher muss man da ganz genau aufpassen." Um den Lotus vor Frost zu schützen, empfiehlt Natalie Bauer zunächst, die Pflanze in einem größeren Gefäß unterzubringen. "Ich habe zum Beispiel ein halbiertes Weinfass, da schafft es der Frost tatsächlich nicht bis in die Erde", so Bauer. Sollte das nicht möglich sein, sollte der Topf frostfrei überwintert werden. Dafür eignet sich laut der Gartenexpertin ein kaltes Gewächshaus oder der Keller. Die Raumtemperatur sollte dabei jedoch nicht mehr als 10 Grad Celsius betragen.
Pflanzenteile des Lotus sind essbar
Wer den Lotus nicht nur als schöne Pflanze betrachten, sondern auch nutzen möchte, kann mit einigen Pflanzenteilen Gerichte zubereiten. Sowohl die Wurzeln, als auch die Blätter, Stiele und Samen können hierfür genutzt werden. So können die Samen beispielsweise wie Nüsse gegessen werden. Der Favorit von Nathalie Bauer sind jedoch die Rhizome: "Roh schmeckt der Wurzelspross so ein bisschen wie süße Pilze, den kann man aber auch kochen und zum Beispiel ins Curry reinmachen. Da schmeckt er wie ganz süße Kartoffeln".
Um einen Tee zuzubereiten, werden die frischen Blätter kleingeschnitten und mit heißem Wasser übergossen. Nach ein paar Minuten Ziehzeit kann der Lotus-Tee genossen werden. Dem Lotus werden laut Bauer gute Eigenschaften nachgesagt: "Er soll unseren Stoffwechsel anregen und für guten Schlaf sorgen. Er soll entspannen, also genau das, was ich alles brauche".
Über unsere Gartenexpertin
Die SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer bloggt unter "Wildes Gartenherz" regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps rund um Garten und Pflanzen.