Seit Wochen protestieren viele Fans gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL). Auch Schokoeier oder Goldtaler fliegen immer wieder aufs Spielfeld. Sogar solche kleinen Süßigkeiten muss man in der Regel am Stadioneingang abgeben, wenn Ordner sie bei den Personenkontrollen finden.
Dass dabei das ein oder andere Bonbon übersehen wird, kann man sich noch vorstellen. Wie aber schmuggeln die Fans Tennisbälle oder sogar ferngesteuerte Autos an den Ordnern vorbei? Wir haben unseren SWR1 Sportreporter Stefan Kersthold gefragt.
Auch an diesem Wochenende bei dem Spiel des FC Kaiserslautern gegen Nürnberg ging es wieder rund. Das Spiel der Lauterer begann mit Verspätung, weil Fans aus Protest Tennisbälle auf den Platz geworfen hatten. Stefan Kersthold hat als SWR1 Reporter die Lage am Samstag vor dem Spiel von Mainz 05 gegen Augsburg noch mal genau beobachtet.
Kersthold hält es für unmöglich, die vielen Fans – auch die mehrere Tausend Gästefans aus Augsburg – so intensiv zu kontrollieren, dass man das Schmuggeln von etwa Tennisbälle ausschließen kann. "Da möchte ich den Ordnern aber auch keinen Vorwurf machen", sagt Kersthold. "Die Stadiontore öffnen anderthalb Stunden vor dem Spiel, und irgendwann müssen die Leute ja reinkommen."
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Es gebe allerdings auch noch die Möglichkeit, am Abend vor dem Spiel gefüllte Taschen über den Stadionzaun zu werfen. "Das ist auch schon vorgekommen", erklärt der SWR1 Reporter. "Dann kann man Caterer oder auch Ordner ansprechen und mit denen eine Connection aufbauen, dass die diese ganzen Gegenstände ins Stadion schmuggeln."
Kersthold hofft, dass die DFL sich möglichst bald mit den Fangruppierungen und den Vereinen zusammensetzt. "Denn so, wie es in den letzten Wochen läuft, kann es einfach nicht mehr weitergehen. Da drohen demnächst Spielabbrüche, und das möchte keiner."
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