Noah Darvich bei der U17-WM in Indonesien (Foto: IMAGO, IMAGO Bildnummer: 1036892497)

U17 im WM-Finale

Ex-Freiburger Noah Darvich: Deutschlands größtes Fußballtalent?

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Anna Klär

Mit einem breiten Grinsen läuft U17-Kapitän Noah Darvich nach dem WM-Achtelfinale gegen die USA über den Rasen. Mittlerweile stehen Darvich und sein Team sogar im Endspiel. Begonnen hat für ihn alles in Freiburg.

Mit elf Jahren startet Noah Darvichs Weg in der Jugend des Sport-Clubs. Der gebürtige Freiburger wechselt vom Stadtverein Eintracht Freiburg zum SC. Schnell zeigt sich: Hier wächst ein Fußballtalent heran. Als 14-Jähriger gab er bereits sein Debüt in der B-Junioren Bundesliga, mit 16 Jahren war er fest eingeplant für die Drittligamannschaft der Freiburger. Aber es kam anders.

Darvich wechselt nach Barcelona

Darvichs Talent bleibt auch international nicht unbemerkt. Der "große" FC Barcelona verpflichtet Deutschlands U17-Kapitän im Sommer 2023. Seitdem trainiert der Nachwuchskicker an der legendären spanischen Jugendakademie "La Masia" - ein Einsatz im Profiteam scheint nicht undenkbar, immerhin setzen die Katalanen gerne auch mal auf den eigenen Nachwuchs.

"Wenn er gesund ist, kann er viel spielen und dann kann er sich schnell etablieren", meint Bernhard Weis, Darvichs ehemaliger Trainer beim Sport-Club gegenüber SWR Sport. "Das ist das Hauptziel. Und dass er bei sich bleiben muss. Auch wenn viel auf ihn einströmt in seinem jetzigen Verein und als Kapitän der Nationalmannschaft." Sein Empfehlungsschreiben für einen Einsatz bei den Barca-Profis schreibt Darvich gerade bei der WM in Indonesien.

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Kapitän des U17-Teams

In jedem Spiel der Gruppenphase stand der offensive Mittelfeldspieler über die komplette Spielzeit auf dem Rasen. Mit einem Tor und drei Assists ist er eine der wichtigsten Personalien. Er zeigt als Kapitän Führungsqualitäten, geht voran. Im Spiel gegen Neuseeland wird Darvich sogar zum "Player of the match" gekürt. Mittlerweile hat die DFB-Auswahl sogar das Finale erreicht - angeführt von Darvich.

Nicht zu vergessen sind seine Leistungen im Sommer, als er Deutschland als Kapitän zum EM-Titel führte. "Er ist ein unglaublich offener Typ, der immer 'nen Spaß auf den Lippen hat und sehr viel Freude ausstrahlt", erzählt Ex-Coach Weis. "Diese Freude und dieses Strahlen, das konnte man auch im Spiel sehen, wo er mit Spielkreativität und Spielwitz auch mal was Besonderes macht."

Deutschlands Nachwuchshoffnung?

In den Medien werden für Darvich aktuell nur Superlative gebraucht. Vom "Supertalent", "Barca-Juwel" über "Wunderkind" bis zu "DFB-Hoffnungsträger" ist alles dabei. Zumindest Letzteres dürfte zutreffen, denn die deutsche Nationalmannschaft braucht Spieler wie ihn in Zukunft. Schnell, agil, ein Linksfuß als Regisseur im Zentrum, der Vollstrecker und Vorbereiter sein kann - so einen nimmt man gerne beim DFB. Dafür braucht es aber einen klaren Kopf.

Noah Darvich (FC Barcelona) im Spiel gegen Neuseeland (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Noah Darvich (FC Barcelona): Er ist nicht nur der Kapitän, sondern auch der große Star der Mannschaft. Bis zum Sommer spielte er noch beim SC Freiburg, dann entschied er sich aber dazu, für die zweite Mannschaft des FC Barcelona aufzulaufen - mit der Perspektive, dort Profi zu werden. Darvich kommt auf insgesamt 22 Länderspiele und traf beim 3:1 WM-Sieg gegen Mexiko. Bild in Detailansicht öffnen
Max Moerstedt (TSG Hoffenheim) im Spiel gegen Mexiko (Foto: IMAGO, Agencia-MexSport)
Max Moerstedt (TSG Hoffenheim): Ein absolutes Sturm-Talent. In der laufenden Saison erzielte der 17-jährige Mannheimer bereits zehn Tore und ist damit maßgeblich an der Tabellenführung der TSG Hoffenheim in der A-Junioren-Bundesliga beteiligt. Auch in der Nationalmannschaft bleibt er treffsicher und erzielte bereits vier Tore, unter anderem das zwischenzeitliche 3:2 im WM-Halbfinale gegen Argentinien. Bild in Detailansicht öffnen
Maxim Dal (1. FSV Mainz 05) beim Algarve Cup in Faro, Portugal im Spiel gegen Spanien (Foto: IMAGO, Avanti)
Maxim Dal (1. FSV Mainz 05): Eine Stammkraft in der erfolgreichen U19 der Mainzer. Im Sommer durfte der Durchstarter bereits bei den Profis reinschnuppern, verletze sich jedoch beim Testspiel gegen die TuS Koblenz (6:1) schwer am linken Knie. Pünktlich zur U-17-WM steht Dal aber wieder auf dem Platz und startete bereits zwei Mal von Beginn an. Bild in Detailansicht öffnen
Torhüter Louis Babatz (Mainz 05) beim Spiel der U19 gegen den FC Bayern München (Foto: IMAGO, eu-images)
Louis Babatz (1. FSV Mainz 05): Der Stammtorhüter der A-Junioren Mannschaft des FSV Mainz 05 wartet noch geduldig auf sein erstes Länderspiel. Im Frühjahr feierte der gebürtige Wiesbadener seinen größten Erfolg: Mit seinem Mannschaftskollegen Maxim Dal gewann er die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Bild in Detailansicht öffnen
Maximilian Herwerth (VfB Stuttgart) im Spiel gegen die U17 der SpVgg Unterhaching (Foto: IMAGO, Sportfoto Rudel)
Maximilian Herwerth (VfB Stuttgart): Bei der U-17-WM steht der Abwehrspezialist des VfB Stuttgart zum ersten Mal auf der großen Bühne. Beim 3:1-Erfolg gegen Neuseeland feierte der Innenverteidiger sein Länderspiel-Debüt und kam auch im Viertelfinalspiel zum Einsatz. Bild in Detailansicht öffnen

Nicht einfach bei all dem Trubel und der Aufmerksamkeit, die dem jungen Fußballer gerade entgegenschlagen. Bernhard Weis sorgt sich darum aber nicht wirklich, "weil er ein sehr klarer, intelligenter Junge ist. Sehr bodenständig und weil er immer noch weiß, wo er herkommt. Ich glaube, diese Bodenhaftung wird im helfen."

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Die Freiburg-DNA lebt also weiter im U17-Kapitän und auch der Kontakt dorthin wird nicht abbrechen: "Wenn mal Spielpause ist an Weihnachten, dann glaube ich, dass ich schon mal den Hörer in die Hand nehmen werde und mich bei ihm melde."

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Anna Klär

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